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Bauwirtschaft auf dem Holzweg

Erst die Löhne hochtreiben und dann allgemeinverbindlich machen


Zum Problemfeld Klinik-Neubau in Minden:

Die Hartnäckigkeit, mit der die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) versucht, den Bauherren Verstöße gegen das Tariftreue-Gesetz nachzuweisen, und damit erreicht hat, dass sich der Staatsanwalt einschaltet, ist aus Gewerkschaftssicht verständlich. Als Außenstehendem ist mir die Angelegenheit ein Beweis für den Holzweg, auf den sich die damalige Regierung Kohl begeben hat, als sie durch ihren Minister Norbert Blüm die sogenannte Allgemeinverbindlichkeit auf dem Bausektor einführte.
Damit wurde aber massiv in den Wettbewerb eingegriffen und die Marktwirtschaft außer Kraft gesetzt. Trotzdem oder beziehungsweise gerade deshalb stieg die Arbeitslosigkeit unter den deutschen Bauarbeitern auf über 100 000 an.
Es kann nicht funktionieren, in Deutschland die Löhne auf extreme Höhen zu treiben und sie dann als verbindlich für alle zu erklären. Das würde nur gehen, wenn man die deutschen Grenzen durch eine hohe Mauer dichtmachen und anschließend oder besser bereits vorher aus der EU austreten würde.
HEINZ SCHÄFER32051 Herford

Artikel vom 21.02.2006