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»Zur Selbstständigkeit erziehen«

155 Kinder besuchen am Tag der offenen Tür die Vennhofschule


Sennestadt (ptr). Autsch, das hat wehgetan. Sabrina Karusseit und Celina Schnur sind beim Fußballspielen auf dem Schulhof zusammengerasselt und klagen nun über kleine Platzwunden am Kopf und aufgeschürfte Handflächen. Routine für das Schulsanitätsteam der Vennhofschule, das sofort parat steht, um die verletzten Mädchen mit erster Hilfe zu versorgen.
Dabei ist es diesmal gar kein richtiger Unfall, sondern nur eine Übung, die den Abschluss am Tag der offenen Tür der Vennhofschule bildet. Das Blut an Celinas Kopf und Sabrinas Händen sieht zwar echt aus, ist aber geschminkt. »Wir wollten mit dieser Übung zeigen, welche sinnvollen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung unsere Schule neben dem Unterricht noch bietet«, sagt Schulleiterin Annette Bondzio-Abbit.
Insgesamt 155 Kinder der umliegenden Grundschulen, teilweise begleitet durch ihre Eltern, nutzten die Gelegenheit und informierten sich über den Alltag an der Vennhofschule. »Unser Tag der offenen Tür wird von Jahr zu Jahr besser besucht - für Hauptschulen eher ungewöhnlich«, sagt Bondzio-Abbit. Während der Unterrichtsbesuche der Grundschüler geht es meist recht praxisorientiert zu. Ob Schulküche, Video-Clip-Dancing oder Schreiben in alter Schrift, alle Klassen haben für ihre Gäste ein Programmm auf die Beine gestellt, das zum Mitmachen einlädt. »Wir wollten erreichen, dass die Grundschüler den Tag der offenen Tür nicht nur konsumieren, sondern selbst agieren«, erläutert die Schulleiterin.
Die Angebote an sich seien jedoch nichts Außergewöhnliches, sondern alle im regulären Schulalltag zu finden. Den Sanitätsdienst gibt es an der Vennhofschule zum Beispiel seit zwei Jahren. Gerade erst haben wieder einige Schüler den Grundlagenkurs des DRK erfolgreich absolviert.
Während der Schulpausen regelt ein eigens erstellter Plan die Dienstzeiten. Darüber hinaus sind die beteiligten Schüler bei Sportfesten wie den Bundesjugendspielen oder bei Blutspendeterminen in den umliegenden Stadtteilen als Helfer im Einsatz. »Wir wollen zur Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit erziehen und dieses Projekt fördert unseren Leitsatz optimal«, so Bondzio-Abbit. Kim Schnur, Sprecherin des Schulsanitätsdienstes und Schülerin der Klasse 10b, drückt ihre Motivation etwas anders aus, meint aber das Gleiche: »Es macht einfach Spaß, anderen Mitschülern zu helfen.«

Artikel vom 24.01.2006