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DorfmitVergangenheit

Bettina Zimmermann im »deutsch-deutschen« Thriller

Sat1, 20.15 Uhr: Eine junge Frau, ein dunkles Geheimnis und jede Menge Mitwisser. Das ist der Stoff, aus dem der Thriller »Es war Mord und ein Dorf schweigt« gemacht ist. Und Bettina Zimmermann ist als Hauptperson mittendrin.

In dem Dorf, da wo früher die deutsch-deutsche Grenze war, steigt Johanna (Zimmermann) aus dem Reisebus. Sie war die einzige, die sich auf die Stellenausschreibung für die Kindertagesstätte gemeldet hat. Und sie hat nicht nur den Job bekommen, sondern auch gleich ein Haus gekauft: das alte Haus am Wald, wo die Kinder nicht spielen dürfen. Jeder kennt das Haus, und niemand redet gern darüber, dass dort früher ein Mann gewohnt hat, der bei einem Fluchtversuch erschossen wurde.
Johanna macht die Arbeit mit den Kindern Freude, und sie gewinnt schnell die Sympathien ihrer Kollegin Monika Weber (Julia Richter) und des Dorfpolizisten Thomas Borchert (Johannes Brandrup). Einigen aber gefällt es gar nicht, dass Johanna sich für die Vergangenheit interessiert.
Schnell wird klar, dass Johanna erfahren will, was damals wirklich passierte, als Wolfgang Bachmann starb. Denn eine Selbstschussanlage, von der er angeblich getötet wurde, gab es an diesem Abschnitt der Grenze überhaupt nicht. Und woher Johannas Interesse rührt, ist auch bald kein Geheimnis mehr: Sie ist die kleine Tochter, die nach dem Tod des Vaters und dem Wegzug der Mutter in einem DDR-Heim aufgewachsen ist. Die Mutter ist kürzlich gestorben, und Johanna hat ihr Tagebuch gelesen. Daraus ergibt sich eindeutig, dass die offizielle Version eine Lüge ist.
Während sie noch am Haus arbeitet, um es wieder bewohnbar zu machen, lebt sie in einem Wohnwagen auf ihrem Grundstück. Als der sich zu nächtlicher Stunde selbstständig macht und einen Waldhang hinunterrollt, gibt es keinen Zweifel mehr, dass ihr jemand nach dem Leben trachtet. Umso mehr ist sie entschlossen, ihre Nachforschungen fortzusetzen. Die führen zu dem früheren NVA-Offizier David Lindberg (Walter Kreye), inzwischen Bauunternehmer, und seinem Ex-Kameraden Sebastian Kolle (Horst Krause), der den Dorfladen führt.
Als das Rätsel gelöst ist, glaubt Johanna, das ganze Dorf gegen sich zu haben. Am Ende jedoch lässt sie sich davon überzeugen, dass der Ort ihrer Kindheit ihre Heimat ist: »Sie sind eine von uns, ob Ihnen das nun gefällt oder nicht«, sagt der Bürgermeister und lehnt ihre Kündigung ab.

Artikel vom 24.01.2006