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Erinnerung wachhalten

Bundespräsident zum Jugend-Zeitungsprojekt


Berlin (dpa). Bundespräsident Horst Köhler hat dazu aufgerufen, die Erinnerung an die Verbrechen der Nazi-Zeit aufrecht zu erhalten. Es sei ein Weckruf, wenn in manchen Schulen gesagt werde, man könne das Thema nicht mehr hören, sagte Köhler gestern in Berlin bei der Vorstellung eines Zeitungsprojektes deutscher und polnischer Jugendlicher, die sich mit der verfälschten Berichterstattung während der Nazi-Zeit beschäftigt hatten. Die Vergangenheit müsse in das heutige Leben gebracht werden. Dabei könne man über alles reden, auch über die Leiden der Deutschen. Es sollte aber nie vergessen werden, »was der Ausgangspunkt war«, sagte Köhler. Auf Anregung der 1998 gegründeten Jugendinitiative STEP 21, für die Köhler die Schirmherrschaft übernommen hat, untersuchten 15 Schülerredaktionen aus Deutschland und Polen die Ausgaben von Zeitungen während der Nazi-Zeit.
Mit ihrem Projekt »Weiße Flecken« füllten sie die journalistischen Lücken und stellten Darstellungen der Nazi-Presse die tatsächlichen Ereignisse gegenüber. Die Ergebnisse ihrer Recherchen in Archiven und der Gespräche mit Zeitzeugen dokumentierten sie in einem einmaligen Zeitungsprojekt. Das erste Zeitungs-Exemplar überreichten die Schüler dem Bundespräsidenten.

Artikel vom 24.01.2006