04.02.2006
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Der sieben Jahre alte Schäferhund ist einer von 19 Suchhunden der Bergwacht-Sektion Hochland, die auf der Alpspitze hoch über Garmisch-Partenkirchen mit ihren Hundeführern für den Ernstfall üben. Drei Jahre dauert die Ausbildung eines Hundes. »Mit frühestens einem Jahr kann man den Hund langsam an seine Aufgabe heranführen«, erläutert Hans-Peter Gallenberger. Er ist dort der Chef der Ausbilder.
In der nächsten Ausbildungsstufe (B) werden die Felder, in denen die Tiere nach »Verschütteten« suchen, größer. Erst ein C-Hund ist ein fertig ausgebildeter Suchhund, der sowohl im Winter als auch im Sommer - etwa bei Erdbeben - eingesetzt werden kann. »Die C-Prüfung muss er jedes Jahr wiederholen«, erläutert Gallenberger. Seine Suchhunde halfen zuletzt beim Einsturz der Eissporthalle am 2. Januar in Bad Reichenhall, Leben zu retten.
Immer und immer wieder üben die ehrenamtlich tätigen Hundeführer in einem abgesteckten Feld auf der Alpspitze mit ihren Vierbeinern ihre Aufgabe. »Für den Hund muss die Arbeit, die so kompliziert aussieht, ein Spiel sein«, erläutert Gallenberger. Lob ist ganz wichtig, die Hunde werden denn auch ständig gestreichelt.
Höhepunkt der Übung ist das Abseilen von Herr und Hund aus einem Rettungshubschrauber. Aus fast zehn Metern Höhe wird das Team mit einer Seilwinde am Rand der Übungs-»Lawine« abgesetzt. Kaum festen Boden unter den Pfoten, nimmt Xeno sofort eine Fährte auf und strebt zielsicher dem zu Übungszwecken zwei Meter tief im Schnee eingegrabenen Bergwacht-Kameraden zu. Mit der Sonde ortet Bonleitner das »Opfer« und gräbt es in Minutenschnelle aus. Seit mehr als 20 Jahren ist der in Hausham (Landkreis Miesbach) wohnende dreifache Familienvater Suchhundeführer bei der Bergwacht. Xeno ist bereits sein dritter Hund.
Artikel vom 04.02.2006