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Für frierende
Kunden eher
Laden geöffnet

Winterwetter perfekt für den WSV

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Norbert Klumpe, Geschäftsführer bei C & A an der Bahnhofstraße, hatte gestern Morgen Mitleid: »Wir haben unsere Türen schon eine halbe Stunde früher bereits um 8.30 Uhr geöffnet, weil draußen schon viele Kunden auf den WSV-Start gewartet haben und es doch bitter kalt war.« Das Wetter, darüber war der Handel sich gestern einig, war perfekt zum Auftakt des zweiten freiwilligen Winterschlussverkaufs.

Jörg Beyer (Einzelhandelsverband) spricht vom »besten Einkaufsargument neben den Preisen«, wenn er an die Eiseskälte bei Sonnenschein denkt. Eigentlich sei der WSV bereits am Samstag gestartet: »Es wurde nicht nur geschaut, sondern auch gekauft.« Warme Jacken und Mäntel, Mützen und Handschuhe, Stiefel und Pullover gehen mit bis zu 70 Prozent Preisnachlass über die Ladentheken. Bis zu drei Viertel der Einzelhändler, so der Einzelhandelsverband, machen beim WSV (oder internationaler: »Sale«) mit.
Norbert Klumpe betont, bei C & A sei den gesamten Tag über »gut zu tun« gewesen: »Die Kunden gingen bei den Winterartikeln in die Vollen.« Thomas Kunz, Karstadt-Geschäftsführer, ist erfreut, dass gestern beim Umsatz das Vorjahresniveau erreicht worden sei: »Die Sondertische im Erdgeschoss waren ständig umlagert - Montag waren die echten Schnäppchenjäger auf der Pirsch.« Winterliche Kleidung verkaufe sich gut: »Weil sich die Anschaffung ja durchaus noch für die laufende Saison lohnt.«
Kunz und Klaus Brentrup (Sinn Leffers) haben jedoch beobachtet, dass die Kunden erst in großen Scharen um die Mittagszeit in die Stadt gekommen seien: »Vorher war es vielen doch noch zu kalt.« Brentrup: »Strickwaren und Winterjacken verkauften sich besonders gut.« Henner Zimmat (Sport-Schlepper) berichtet, bei ihm sei »ordentlich zu tun« gewesen. Gekommen seien nicht die ausgesprochenen Schnäppchenjäger, sondern eher die Bedarfskäufer, die nicht in erster Linie durch den Preis angelockt worden seien. Zimmat: »Bei uns gibt es auch reguläre Wintersachen - nicht alles muss preislich abgestuft werden.« Den Rotstift angesetzt habe er bei Ware in nicht eben gängigen Größen und bei Modefarben, die im ersten Anlauf noch nicht hundertprozentig nach dem Geschmack der Kundschaft gewesen seien. Seine Erfahrung: »Im WSV geht der Verkauf leichter, weil die Kunden auf den Preis schauen, aber bei uns wird ein fairer Ausverkauf geboten.«
Der WSV hat in diesem Jahr bereits eine Woche eher als üblich begonnen. Trotzdem: Schon jetzt lockt auch leichte Kleidung in neuen Farben für das Frühjahr.

Artikel vom 24.01.2006