Basketball 1. Regionalliga: TSVE entzaubert Schwelm beim 115:87
Von Franz Braun Bielefeld (WB). Ilijas Masnic ist dafür bekannt, dass er ein Trainer ist, der eher zurückhaltend ist was Lobeshymnen für seine Team betrifft. Doch am Samstagabend ließ er angesichts der Leistung seiner Mannschaft seinen Gefühlen freien Lauf. »Das war optimal und ist kaum noch zu topen. Dieses Match hatte einen enormen Spaßfaktor«, meinte Masnic nach dem Schlusspfiff. Gerade hatten die Basketballer des TSVE den Tabellenzweiten der ersten Regionalliga, die Schwelmer Baskets, mit 115:87 (59:50) in eigener Halle vorgeführt, entzaubert und gedemütigt.
Das hatten sich die Gastgeber im Vorfeld der Partie ganz anders vorgestellt. In der Schwelmer Presse war von einem Trainingsspiel die Rede, welches als Einstimmung für das eine Woche später stattfindende Gipfeltreffen beim Spitzenreiter SVD Dortmund diene. Schon nach dem ersten Viertel lagen die Gastgeber mit 25:33 hinten und ihnen war schon bewusst, dass es alles andere als ein Trainingsspielchen werden würde. Dafür präsentierten sich die Dolphins einfach wie noch nie in dieser Serie. Gelungene Kombinationen, eine bärenstarke Defense und mannschaftlich als geschlossene Einheit. »Wir haben sofort unseren Rhythmus gefunden«, so Masnic. Dabei waren die Bielefelder nicht einmal komplett. Nordin Chaddadi musste wegen seiner Kapselverletzung am Ringfinger ebenso passen wie Samii Selant. Die angeschlagenen Daniel de Juan und Oliver Mankowski konnten nur für Kurzeinsätze auf das Parkett. Ebenfalls angeschlagen auch Maurice McLemore (Kapselprobleme am kleinen Finger), der aber dick getapt die Zähne aufeinander biss und 40 Minuten durchhielt. »Das war von Maurice schon aller Ehren wert, sich so in den Dienst der Mannschaft zu stellen«, lobte Trainer Masnic. Lobende Worte hatten sich eigentlich alle verdient. Als besonders wertvoll erwies sich einmal mehr der Türke Emre Atsür. Er spielt nicht so spektakulär wie die beiden US-Boys, doch dafür haben seine Aktionen noch mehr Effektivität. »Das hat Klasse und Niveau«, ist Coach Masnic einfach nur begeistert. Auch David Bunts, der im ersten Viertel als Topscorer der Dolphins oft hart attackiert wurde, kam nach zehn Minuten auf Touren. Mit 33 Punkten (5 Dreier) war er nicht nur bester Werfer, sondern mit 16 von 16 auch sicherer Freiwurfschütze. Als Masnic nach der Pause auf eine Zone umstellte und auch das Risiko einging mit Rondas, McLemore und Mertens drei Spieler in der »Starting Five« zu haben, die mit drei Fouls belastet waren, schafften die Dolphins in drei Minuten mit eine 10:1-Serie die Vorentscheidung. Der 51:69-Rückstand ließ die Schwelmer verzweifeln, doch sie probierten alles. Aber auch alles vergebens, denn die Bielefelder zogen ihr Spiel konstant und konsequent durch. Das von den Gastgebern anvisierte Trainingsspiel wurde für sie zur verkürzten Lehrstunde. TSVE: McLemore (17/2), Mertens (16/2), Rondas (15/1), de Juan (0), Mankowski (0), Hülsmeier (2), Bunts (33/5), Atsür (25/3), Cvjetkovic (7).
Drucken