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Offenbach in Brackwede
trotz langer Reise zu stark

Finalgegner Paderborn ließ im Halbfinale zu viel Kraft

Bielefeld (WB/jan). Die Veranstalter des 16. Sparkassen-Cups für C-Junioren in Brackwede zeigten sich »rundum zufrieden« mit dem Turnier, das die Kickers Offenbach, die mit 316 km die längste Anreise hatten, gewinnen konnten. Zu beanstanden gab es lediglich den geringen Zuschauerzuspruch. Doch, wer da war, bekam was geboten. Unter anderem einen Juniorennationalspieler.

Wer schon mal versucht hat im Sitzen einen Ball mit den Füßen zu jonglieren, der weiß, dass dies kaum möglich ist. Für Marcos Alvarez von den Kickers Offenbach ist das kein Problem. Warum der Junge mit dem südländischen Namen im Kreis der deutschen U 15-Nationalmannschaft steht, bewies er am Wochenende in Brackwede. Alvarez, dessen Vorbild Ronaldinho ist und der sein Spiel als »schnell und gefährlich« bezeichnet, gewann mit seinem Klub das Turnier, steuerte dazu im Finale zwei Treffer bei und wurde von den Trainern zum besten Spieler des Turniers gewählt. Herausragend hielt auch sein Mitspieler, Torhüter Kostas Lorentzakis. Dass diesem bei der Wahl zum besten Torhüter Pattrick Weinoch (Hannover 96) vorgezogen wurde, sah der Keeper nüchtern: »Bester Spieler und Torhüter von einem Verein. Das geht einfach nicht.« Den Titel des besten Torschützen holte sich mit 13 Treffern Robert Werzoke (SC Paderborn).
Am ersten Turniertag hatte von den heimischen Vereinen besonders der TuS 08 Senne I überzeugt, der jedoch in der Zwischenrunde an Offenbach und Verl scheiterte. Für Verl kam das unglückliche Aus trotz einer starken Leistung im Viertelfinale gegen Hannover 96. Die einstimmige Meinung des Trainergespanns: »Pech gehabt.«
Positiv überraschen konnte auch der TuS Jöllenbeck, der ebenfalls im Viertelfinale an Vorjahressieger Wattenscheid scheiterte. Die weiteren Halbfinalisten sind bekannt: die späteren Finalgegner Paderborn und Offenbach.
Eng und spannend ging es in beiden Semifinalpartien zu. Mit 2:1 bezwangen die Kickers Offenbach Titelverteidiger Wattenscheid. Im zweiten Spiel führte Hannover mit 4:1, doch Paderborn gelang nach großem Kampf in letzter Minute der 4:4-Ausgleich. Im Elfmeterschießen avancierte Paderborns Torhüter Timo Ruberg dann zum Matchwinner, indem er zwei Schüsse parierte.
Für Paderborns Coach Rüdiger Pflug war nach diesem kräfteraubenden Spiel seiner Mannschaft schon klar, »dass wir gegen Offenbach keine große Chance haben«, wie er nach dem Finale verriet.
Er sollte Recht behalten. Die überlegenen Offenbacher siegten im torreichsten Spiel des Turniers mit 8:4. Mehr als »eine ordentliche Leistung« seiner Jungs wollte Kickers-Coach Waldemar Burghardt am Ende dennoch nicht gesehen haben.

Artikel vom 23.01.2006