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Gefährliche Öko-Matratze

Schlafforscher raten für Kleinkinder ab


Dresden (dpa). Das Schlafen auf Öko-Matratzen kann einer Untersuchung zufolge für Babys lebensgefährlich sein. Kinderschlaf-Forscher der Technischen Universität Dresden haben herausgefunden, dass eine Öko-Matte kaum das ausgeatmete Kohlendioxid durchlässt. Sollte ein Baby auf dem Bauch schlafen, bestehe die Gefahr, dass das Kind das Kohlendioxid aus der eigenen Atemluft wieder einatmet und erstickt.
Die Zeitschrift Öko-Test hatte die Öko-Babymatratze mit dem Prädikat »sehr gut« ausgezeichnet. Die Matte besteht aus einem Kautschukmilchkern mit Kokosfasern, Baumwollumhüllung und einem Nesselstoffüberbezug. Bei einer Testreihe haben die Kinderschlaf-Forscher drei Matratzen untersucht. Die Öko-Matte lässt nur 20 Prozent des ausgeatmeten Kohlendioxids durch. Bei einer handelsüblichen Schaumstoffmatte sind es 42 Prozent, bei einer neuartigen Matratze aus den USA mit Bienenwaben-Struktur aus Bauschaum 92 Prozent. Der Leiter des Kinderschlaf-Labors, Ekkehart Paditz, rät Eltern daher, bei der Wahl einer Babymatratze auf das Kleingedruckte zu achten. »Da zählt nicht irgendein Gütesiegel, sondern der Inhaltsstoff, also entweder Waben oder Schaumstoff.« Auch die Unterlage der Matratze sollte luftdurchlässig sein. Ein Lattenrost sei besser als Plexiglas oder Sperrholz. Außerdem sollten Babys in der Rückenlage schlafen.

Artikel vom 23.01.2006