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Was kommt nach
dem Bezirksamt?

SPD kritisiert Informationspolitik

Gadderbaum (MiS). Aufklärung darüber, wie die Verwaltungsarbeiten im Stadtbezirk Gadderbaum nach der Schließung des Bezirksamtes an der Deckertstraße organisiert werden soll, verlangt die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Gadderbaum. Sie ist verärgert darüber, dass eine vom zuständigen Rathaus-Beigeordneten Dr. Albrecht Peter Pohle angesetzte Unterrichtung der Fraktionsvorsitzenden abgesagt wurde.

Das WESTFALEN-BLATT hatte berichtet, dass nach der Schließung des Bezirksamtes in der Sparkassen-Filiale am Eggeweg eine Bürgerberatung eingerichtet werden soll. Dort können die Gadderbaumer Personalausweis und Reisepass beantragen, aber auch »Gelbe Säcke« für die Wertstoffabfuhr erhalten.
Die Gadderbaumer Sozialdemokraten wollen darüber hinaus aber wissen, wer künftig der Ansprechpartner der örtlichen Vereine sein wird und wo die Bürger Fragen zu allen anderen Verwaltungsangelegenheiten vorbringen können. »Wer vermittelt zwischen Bürgern und Fachämtern? Wer kümmert sich um Schulwege, Verkehrssicherungspflicht, Schlaglöcher in Straßen«, heißt es in einer Erklärung der Gadderbaumer SPD-Fraktion.
Geklärt sein müsse auch, wer sich um die Unternehmen im Stadtbezirk kümmere und künftig für die Organisation von Ausstellungen, Veranstaltungsreihen wie der Musik auf dem Bethelplatz, für den Weihnachtsmarkt und die Gadderbaumer Ferienspiele verantwortlich sei.
Offen ist auch, wo künftig die Bezirksvertretung tagen soll. Der von der Verwaltung ins Spiel gebrachte Standort Feuerwehrgerätehaus wird von vielen Bezirkspolitikern abgelehnt. Nach Auffassung der Sozialdemokraten muss es ein Ort sein, an dem ausreichend Platz für Bürger vorhanden ist, um die Sitzungen zu verfolgen.
Im Rathaus werde die Schließung des Bezirksamtes offenbar als »laufendes Geschäft« angesehen. Dabei sei auch Oberbürgermeister Eberhard David (CDU) in der Pflicht, die gewählten Vertreter der Bürger über die Pläne rechtzeitig zu informieren.
Die Tage des alten Bezirksamtes scheinen unterdessen gezählt zu sein. Offenbar sind Verhandlungen über einen Verkauf der Immobilie weit vorangeschritten. Auf dem Grundstück an der Deckertstraße soll ein neues Ärztehaus entstehen.

Artikel vom 23.01.2006