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Wichniarek ist noch
nicht »König Artur«

Arminias Trainer gewinnt Erkenntnisse für das Pokalspiel

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Noch ist die Mannschaft nicht dort, wo sie Thomas von Heesen hinhaben möchte. Zwei Tage vor dem DFB-Pokalspiel gegen Kickers Offenbach und sieben Tage vor dem Bundesligastart gegen Werder Bremen bastelt Arminias Trainer noch an der Idealbesetzung der Startformation.

»Außer Michael Fink, der eine sehr gute Partie gezeigt hat, müssen alle Spieler noch deutlich nachlegen«, lautete von Heesens Fazit nach den letzten 90 Testminuten am Freitagabend gegen den emsigen Regionalligisten Bayer Leverkusen II. Dem wenig schmeichelhaften Ergebnis von 1:1 in der heimischen SchücoArena maß »Thommy« zwar wenig Bedeutung bei, doch ärgerte er sich schon über das Fehlpass-Festival vornehmlich in der ersten Halbzeit.
»Selbst wenn wir das harte Training in den Knochen haben, erwarte ich mehr Ballsicherheit und Aggressivität«, beanstandete der Bielefelder Chefcoach die vielen unnötigen Ballverluste im Mittelfeld und beim Anspiel in die Spitze. In den ersten 45 Minuten sollten Artur Wichniarek und Isaac Boakye zeigen, dass sie an vorderster Front gut zusammen passen. Weder »König Artur«, der sich nach langer Spielpause diesen Titel erst wieder verdienen muss, noch der als »gesetzt« geltende Ghanaer Boakye konnten überzeugen. »Wir müssen noch sehr viel trainieren, damit es vorne harmoniert«, gab der lauffreudige, aber uneffektive Wichniarek ehrlich zu.
Wie es gemacht wird, zeigte nach dem Seitenwechsel das neue Sturmduo Fatmir Vata und der eingewechselte Ioannis Masmanidis. Sowohl im Anspiel wie in der Ballverteilung erkannte von Heesen viele Elemente wieder, die im Training einstudiert wurden. »Das war schon ganz ordentlich«, lobte der Coach. Nachdem Masmanidis das 1:0 erzielt hatte und wenig später beim möglichen 2:0 zurückgepfiffen wurde, hatte Fatmir Vata seine Test-Pflicht erfüllt.
Von Minute 71 an mühten sich der kurzärmelig aufgelaufene Dalovic und der mit Handschuhen agierende Krupnikovic als neues Stürmerpaar, während Masmanidis ins offensive Mittelfeld zurückbeordert wurde. »Der Junge kann auch diese Position gut spielen. Er muss sich aber noch an die Laufwege gewöhnen«, lautete des Trainers Urteil.
Bis auf die nicht ganz fitten Dammeier, Leon, Rau, Kucera und Ersatzkeeper Dennis Eilhoff setzte Thomas von Heesen die vorhandenen 19 Profis ein. Darunter auch die ehemaligen Langzeitverletzten Rüdiger Kauf, Petr Gabriel und Massimilian Porcello. Aus diesem Trio hinterließ »Rübe« Kauf den besten Eindruck, wenngleich er in punkto Aggressivität noch längst nicht wieder der alte ist. Gab Gabriel nach seinem 45-minütigem Einsatz zu: »Ich bin ein bisschen müde. Das Knie hat zwar gehalten, aber ich muss doch wohl wieder ganz von vorne anfangen.«
Für von Heesen war es nicht verwunderlich: »Petr hat fast neun Monate nicht gespielt, aber ich bin sicher, dass er uns in vier Wochen wieder weiterhelfen kann.« Auch gegen die zweite Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen hatte Ar-minias Cheftrainer gesehen, was er sehen wollte. »Einige Spieler sind schon sehr gut drauf, andere müssen noch hart arbeiten. Jetzt werde ich das Puzzle für den kommenden Mittwoch zusammensetzen.«

Artikel vom 23.01.2006