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Neue Technik erleichtert den Gedankenaustausch

Erster E-Mail-Kontakt in Sachen Freundschaftswald

Schildesche (uj). Klima kennt keine Grenzen, wissen die Schüler der Gesamtschule Schildesche. Werden weltweit die Wälder kahlgeschlagen, dräut eine Klimakatastrophe. Deshalb engagieren sich Schüler und Schülerinnen der Schule seit 1995 für ein Aufforstungsprojekt in Anatolien. Jetzt kam die Post aus dem Dorf Kuyumcu Köyü erstmals per E-Mail.

»Die neue Technik wird uns den Austausch erleichtern«, sagt Gero Handt, der an der Gesamtschule das Projekt »Freundschaftswald« koordiniert und organisiert. Mit den von Schülern gesammelten Spendengeldern konnte im Frühling vergangenen Jahres der erste Computer für das 250-Einwohner-Dörfchen angeschafft werden. Nach Monaten der Arbeit und vielen Mühen steht nun auch der Internet-Zugang und Handt hofft, dass die elektronische Post den Schriftverkehr zwischen den türkischen und deutschen Schülern beleben wird. Kelly Horstkötter, Jacqueline Bent und Maximilian Büsing freuen sich jedenfalls schon darauf, via E-Mail Kontakt mit türkischen Kindern aufzunehmen. Wie sie leben, was sie essen und welche Religion sie ausüben wollen die Sechstklässler von den Kindern aus Kuyumcu Köyü wissen. Und natürlich, wie die Aufforstarbeiten fortschreiten.
Seit 1995 unterstützt die Gesamtschule die Pflanzaktion in der kargen und trockenen Landschaft von Anatolien. Jedes Jahr werden mehr als 1000 Bäume gepflanzt. »Aber nur 30 bis 40 Prozent überleben«, weiß Gero Handt. Bei den extremen klimatischen Verhältnissen wachsen die Bäume nur sehr langsam. Erst die Enkel der jetzigen Generation werden einen Nutzen von der Arbeit haben. Auf Elternsprechtagen und bei Schulfesten haben die Schüler Spenden für das Projekt gesammelt.
Wer einen Betrag spendet, erhält zum Dank einen Bergkristall aus dem Dorf. »Die gibt es dort zuhauf. Wir bringen immer welche mit«, erzählt Handt. Zwar sei der finanzielle Wert der Steine gering, doch der ideelle um so größer, betont Dr. Otto Hesse. Die Projektbeteiligung der Martin-Niemöller-Gesamtschule geht auf eine Initiative des ehemaligen Schulleiters zurück, der sich bis heute engagiert.
Die Koordinierung und Sammlung der Spendengelder übernimmt schließlich das Umweltzentrum in Bielefeld. Wer das Projekt unterstützen möchte, findet beim Umweltzentrum in Margarete Rühl eine kompetente Ansprechpartnerin. Sie ist telefonisch unter der Rufnummer 17 90 82 erreichbar.

Artikel vom 21.01.2006