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Böllhoff warnt OWL
vor Fachkräftemangel

Prognos-Geschäftsführer blickt ins Jahr 2030

Christian Böllhoff wohnt in Berlin. Foto: Büscher
Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Der Blick in das Jahr 2030 verheißt nichts Gutes. Deutschlands Wirtschaft wächst weiterhin ohne jede Dynamik und hinkt den Weltmärkten hinterher. »Mehr als 1,4 Prozent im Schnitt sind nicht drin«, sagte Christian Böllhoff, Geschäftsführer des Wirtschaftsforschungsinstitutes Prognos AG, jetzt in Bielefeld. Christian Böllhoff (41), der älteste der drei Söhne des Bielefelder Unternehmers Wolfgang Böllhoff, gefiel die Prognose selbst nicht. »Wenn man an den richtigen Schrauben dreht, kann es besser werden«, sagte er beim Jahresempfang der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer (ASU) und des Bundesverbandes Junger Unternehmer (BJU) im Bankhaus Lampe. Die komplizierten Rechenmodelle des privaten Prognos-Instituts (80 Mitarbeiter an fünf Standorten) ergaben weiterhin, dass neue Arbeitsplätze in den nächsten 25 Jahren vor allem in den Bereichen Gesundheitswesen und Unternehmensdienstleistungen entstehen werden. Weniger Arbeitsplätze würden danach auf Baugewerbe, Banken und Versicherungen entfallen. »Das ist aber ein ganz generelles Bild und muss nicht für jede Firma gelten«, betonte Böllhoff. Die Arbeitslosenquote könnte 2030 bei etwa fünf Prozent liegen, eine nur vermeintlich frohe Botschaft, denn die Unternehmen - auch in der Region - werden vor einem erheblichen Fachkräftemangel stehen, warnte Böllhoff.
Viel Lob gab es von dem Wirtschaftsforscher für Ostwestfalen-Lippe. »Eine gute mittelständische Struktur - mit Potential im Bereich Forschung und Bildung.«

Artikel vom 21.01.2006