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Baustellen bremsen WM-Verkehr

ADAC-Verkehrsexperte: Intelligente Lenkungssysteme nötig


Goslar (dpa). Ohne die bundesweite Einführung intelligenter Lenkungssysteme an Baustellen könnte der Verkehr nach Ansicht des ADAC während der Fußball-WM auf vielen Autobahnen zum Stillstand kommen. »Schon jetzt machen Baustellen überall Probleme«, sagte ADAC-Verkehrsexperte Thomas Hessling. Bislang würden Autofahrer grundsätzlich zu spät und nicht ausreichend über Baustellen und deren Auswirkungen informiert.
Mobile computergestützte Leitsysteme, die schon kilometerweit vor den Engpässen warnen und die optimale Geschwindigkeit anzeigen, könnten helfen, viele Stockungen und Staus zu vermeiden. Die Systeme könnten das vorgeschriebene Tempo so optimieren, dass möglichst viele Fahrzeuge zügig und zugleich sicher durch die Baustellen kommen.
Weil viele Trassen und vor allem ältere Brücken dem wachsenden Lastverkehr nicht standhalten könnten, werde die Zahl der Baustellen weiter steigen. Beim Bau der Autobahnen habe niemand die heutige Belastung voraus gesehen. Hessling: »Die meisten Trassen leiden unter dem Schwerverkehr.« Derzeit müssten die Autobahnen 30 Prozent des gesamten Verkehrs bewältigen, obwohl sie nur zwei Prozent des deutschen Straßennetzes ausmachten. Dabei seien die Fahrbahnbeläge vieler Trassen dem heutigen Verkehr nicht gewachsen, und dem künftigen schon gar nicht. Wegen der immer häufiger erforderlichen Sanierungsmaßnahmen werde es zu vielen Dauerbaustellen von heute ungeahntem Ausmaß kommen.
Auch viele der 30, 40 Jahre alten Autobahnbrücken müssten wegen des »Trommelfeuers des Schwerverkehrs« bald saniert werden, sagte Hessling. »Die Bauwerke leiden unter der täglichen Belastung Tausender Trucks.«

Artikel vom 21.01.2006