»Jakobus« will die Selbständigkeit durch Gründung eines Förderkreises bewahren
Bielefeld (bp). Die Zahl der Gemeindeglieder ist gesunken, das Kirchensteueraufkommen war noch vor wenigen Jahren deutlich höher - die Ev.-luth. Jakobusgemeinde leidet darunter wie alle Bielefelder Kirchengemeinden. Aber sie will ihre Selbständigkeit erhalten und sammelt deshalb Ideen. Zur Finanzsituation in Jakobus findet am Donnerstag, 26. Januar, um 19 Uhr an der Jakobusstraße 3 eine Gemeindeversammlung statt. Kirchmeister Dirk Fortmann ist froh darüber, dass auch nach Fertigstellung des Stadttheaters die hauseigene Ballettschule den großen Gemeindesaal, der bereits zwei Jahre genutzt wird, weiter mieten will, um mehr als die jetzt 220 Ballettschülerinnen und -schüler unterrichten zu können (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Fortmann: »Das ist eine gute Zusammenarbeit - wenn wir den Saal benötigen, ist das möglich.« Man verfüge über eine vergleichsweise große Anzahl von Gruppenräumen, dem Kirchenkomplex gehörten zudem fünf (vermietete) Wohnungen an. Die Jakobuskirche, im so genannten Reformstil errichtet, wurde mit Versammlungsräumen 1912 eingeweiht, 1929 wurde das Gemeindehaus erweitert, westlich des Kirchensaals wurde ein Turm angebaut. Heute hat die Gemeinde 2800 Gemeindeglieder, seit 2004 gibt es nur noch eine Pfarrstelle. Aber man sei stolz darauf, dass an »normalen« Sonntagen immer rund 80 Menschen den Gottesdienst besuchen würden. Fortmann: »Wir stehen in der Verantwortung, denn die Gemeindearbeit wird gebraucht.« Deshalb könne man sich vorstellen, den Fortbestand der Selbständigkeit durch einen Förderkreis (»freiwilliges Kirchgeld«) zu sichern - wenn genügend Gemeindeglieder bereit sind, sich zu beteiligen. Zudem biete die Fröbelschule, die vom kommenden Schuljahr an Ganztagsgrundschule werden will, eine Perspektive. Die Jakobusgemeinde habe bereits ihre Bereitschaft erklärt, bei der Raumfrage behilflich zu sein. Zwischen Schule und Kirchenkomplex bestehe zudem eine historisch gewachsene Verbindung.
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