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Vier Hochschulen gefährdet

Kirchenmusiker-Ausbildung nur noch in drei Städten

Von Ernst-Wilhelm Pape
Herford (WB). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will die Zahl der Hochschulen für Kirchenmusik aus Kostengründen mehr als halbieren. In Zukunft sollen nur noch drei der derzeit sieben Standorte finanziell gefördert werden.

Nach Angaben der Evangelischen Kirche von Westfalen soll es jeweils im Norden, im Osten und im Süden der Republik einen Standort zur Ausbildung von Kirchenmusikern geben. Die EKD habe zugesagt, dass die Hochschule für Kirchenmusik in Herford dauerhaft gesichert sei, sagte am Freitag Landeskirchenrätin Karin Moskon-Raschick dieser Zeitung. Herford sei dann der Standort für den nordwestdeutschen Raum.
Außer in Herford gibt es noch Hochschulen für Kirchenmusik der Evangelischen Landeskirche in Baden in Heidelberg, der Ev.luth. Landeskirche Sachsens in Dresden, der Ev. Landeskirche in Württemberg in Tübingen, der Ev.-Luth. Kirche in Bayern in Bayreuth, der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg - schlesische Oberlausitz in Görlitz sowie die Ev. Hochschule für Kirchenmusik in Halle/Saale.
Nach Angaben von EKD-Sprecher Hans-Christof Vetter soll es für diese Hochschulen eine sinnvolle Lösung im Hinblick auf weitere Kürzungen geben.
Die EKD habe vorgeschlagen, nicht mehr sieben Standorte mit 200 Studienplätzen und 1,5 Millionen Euro, sondern nur noch 180 Studienplätze an drei Standorten mit 1,15 Millionen Euro zu fördern. Im Hinblick auf einen rückläufigen Bedarf an Kirchenmusikern und der schwindenden Finanzkraft der EKD müsse die Finanzierung angepasst werden. Dies schließe auch unpopuläre Entscheidungen ein. Nach Informationen dieser Zeitung soll die Hochschule in Görlitz Ende 2006 schließen. Die übrigen fünf Hochschulen verhandeln derzeit über Fusionen.
Endgültige Entscheidungen sollen noch in diesem Jahr fallen. Dresden und Bayreuth werden derzeit gute Chancen eingeräumt, als verbleibende Hochschulstandorte im Osten und Süden weiter von der EKD gefördert zu werden.

Artikel vom 21.01.2006