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Kein Urteil an Lisas 13. Geburtstag


Alanya/Istanbul (dpa). Mehr als 15 Monate nach dem Mord an der elfjährigen Lisa aus Niedersachsen hat das Gericht im türkischen Urlaubsort Alanya auch am Freitag, ihrem 13. Geburtstag, noch kein Urteil gesprochen.
Wegen des Winterwetters konnte der Angeklagte nicht aus dem mehr als 100 Kilometer entfernten Gefängnis über die Taurusberge nach Alanya gebracht werden. Lisas Mutter, die in Erwartung eines Urteils eigens aus Deutschland angereist war, zeigte sich über die weitere Verzögerung enttäuscht, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Die Mutter habe darauf gehofft, dass der Prozess am Geburtstag ihrer Tochter endlich sein Ende finden würde.
Das Mädchen aus Wolfshagen bei Goslar war am 10. Oktober 2004 während eines Türkei-Urlaubs umgebracht worden. Der angeklagte Boutique-Betreiber wird beschuldigt, das Kind in seinen Laden gelockt und später ermordet zu haben. Lisas Leiche war einen Tag später auf einem Brachgelände am Fuße der historischen Festung von Alanya gefunden worden.
Der Tatverdächtige war nach Angriffen von Mithäftlingen im Gefängnis zunächst in einer Einzelzelle untergebracht worden. Später wurde er aus Sicherheitsgründen in das Gefängnis von Ermenek in den südtürkischen Taurusbergen verlegt.

Artikel vom 21.01.2006