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Schrönos
bangen um
die Lizenz

An der Halle hapert's


Paderborn (WB/en). Sportlich könnte es für die Schröno Paderborn Baskets nicht besser laufen. Zwar musste sich das Team von Trainer Doug Spradley nach bravouröser Vorstellung gegen Leverkusen aus dem Pokal verabschieden, doch in der Meisterschaft liegen die Schrönos nach 15 Siegen in den 15 Spielen der Hinrunde klar auf Titelkurs. Auch das sonntägliche Heimspiel gegen Essen (16 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz) sollte sich wieder als eine locker zu lösende Aufgabe herausstellen.
Doch die sportliche Qualifikation für das Basketball-Oberhaus, in dem es von der kommenden Saison an dank einer Relegationsrunde keine direkten Absteiger geben wird, ist nur die eine Seite. Auch erstligareife Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden und da tun sich die Verantwortlichen schwer. 2000 Sitzplätze, 3000 Plätze insgesamt - das sind die Mindestvoraussetzungen in puncto Halle, die für eine Erstliga-Lizenz erfüllt werden müssen. Da beginnt das Paderborner Problem.
Da die geplante Multifunktionshalle frühestens Ende 2007 fertig sein soll, gilt es das Sportzentrum Maspernplatz den Anforderungen anzupassen. Ein Gespräch mit Vertretern der Stadt ergab am Freitag aber, dass die Sitzplatz-Kapazität von derzeit 1248 Plätzen mit Hilfe von Zusatztribünen nur auf die erforderlichen 2000 erhöht werden kann, wenn bei der Gesamtkapazität erhebliche Abstriche gemacht werden. »Mehr als 600 Stehplätze wird es wohl nicht geben«, sagt Präsident Udo Fölling und hofft auf ein doppeltes Entgegenkommen der BBL: Zum einen scheinen die Baskets nicht mehr als 2600 Plätze anbieten zu können, zum anderen ist die ebenfalls erforderliche »Bestuhlung von vier Seiten« in der mehr als 30 Jahre alten Maspernhalle ausgeschlossen. Dirk Kaiser, Pressesprecher der BBL, macht den Hoffnungen des Aufstiegskandidaten einen dicken Strich durch die Rechnung: »Bei 2999 Plätzen hätte der Ausschuss kein Problem, dem Verein entgegenzukommen, aber nur 2600 Plätze wären gravierend zu wenig. Daran ändert auch eine Multifunktionshalle, die Ende 2007 fertig sein soll, nichts. Das ist viel zu spät und Ausnahmegenehmigungen erteilt die Liga nicht mehr.«
Eine klare Aussage, die auch ein »Leidensgenosse« schon zu hören bekam. Ulm, Tabellenführer im Süden, hat ebenfalls ein Hallenproblem und bangt um die Lizenz.

Artikel vom 21.01.2006