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Spekulationen um Marktkauf Rus

Zeitungen berichten über angeblichen Rückzug der AVA aus Moskau

Von Bernhard Hertlein
Moskau/Bielefeld (WB). Obwohl unter anderem bereits die »Lebensmittelzeitung« und das Moskauer Blatt »Kommersant« darüber berichten, ist der Rückzug von Marktkauf aus der russischen Hauptstadt noch »reine Spekulation«.

»Es gibt weder bei der Edeka noch bei der AVA irgendeine Beschlusslage, die eine solche Spekulation rechtfertigen würde«, erklärte gestern der Sprecher der Bielefelder AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG, Rainer Diermann. Bei der Muttergesellschaft Edeka wollte man die Berichte aus grundsätzlichen Erwägungen nicht kommentieren.
»Kommersant« bezieht sich jedoch laut deutscher Tageszeitung »Die Welt« auf mehrere Zulieferer und Konkurrenten von Marktkauf Rus. Die Bielefelder haben in das vor drei Jahren eingeweihte Einkaufszentrum im Moskauer Stadtteil Kotelniki mit angeschlossenem Bau- und Gartenmarkt knapp 40 Millionen Euro investiert. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz erneut stärker als geplant um 22,3 Prozent auf 92,1 Millionen Euro. Operativ schreibt die Unternehmung schon seit längerem schwarze Zahlen.
Insgesamt plant die AVA-Tochter Marktkauf eine Kette von sechs Einkaufszentren im Großraum Moskau. Eines von ihnen soll nach bisherigen Plänen noch in der ersten Jahreshälfte 2006 eingeweiht werden.
Sollte es tatsächlich doch zu einem Rückzug der AVA kommen, würde dies viele Beobachter überraschen. Andere westliche Handelskonzerne, darunter Metro, OBI und Ikea, verstärken wegen des großen Erfolgs eher ihr Engagement in Russland. Möglicherweise, so geht deshalb die Spekulation, wird die AVA hier von der Edeka gebremst. Ein Grund könnte sein, dass der Mutterkonzern mehr Kapital zur Sanierung der neu erworbenen Spar-Kette benötigt.

Artikel vom 20.01.2006