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Branche setzt auf Piraten

Kino 2006: viele Fortsetzungen, Remakes und Romanverfilmungen

Von Jürgen Vahle
Bielefeld (WB). 2005 war ein mäßiges Kinojahr. Hoch gehandelte Hollywood-Produktionen wie »Krieg der Welten« oder »King Kong« kamen beim deutschen Publikum nicht gut an. Raubkopien aktueller Filme und DVDs, die Kinohits schon wenige Monate nach dem Leinwandstart in die Läden bringen, ließen die Besucherzahl schwinden. 2006 soll's besser werden - mit Fortsetzungen, Remakes und Romanverfilmungen.

Dabei setzt die Branche vor allem auf Blockbuster wie »Fluch der Karibik 2«. In dem Piratenabenteuer, das im Juli startet, spielen Johnny Depp und Orlando Bloom mit. Weitere Fortsetzungen: »SAW 2« (Thriller mit Donnie Wahlberg im Februar), »Basic Instinct 2« (Erotikthriller mit Sharon Stone im März), »Ice Age 2« (Zeichentrick im April), »Mission Impossible 3« (Action mit Tom Cruise im Mai), »Sin City 2« (Comic-Verfilmung mit Bruce Willis im August), »X-Men 3« (Comic-Verfilmung im Mai) und »Underworld 2« (Horror im März).
Selbst Produktionen aus Deutschland setzen auf Fortsetzungen: Im Oktober präsentiert Blödel-Barde Otto wieder seine »7 Zwerge«, diesmal mit dem Untertitel »Der Wald ist nicht genug«. Auch James Bond darf wieder ran: »Casino Royale« mit Daniel Craig als 007 startet im November.
Freuen kann sich der Kinozuschauer vor allem auf Romanverfilmungen. Dustin Hoffman ist in der filmischen Umsetzung des preisgekrönten Süskind-Romans »Das Parfum« (Start September) zu sehen. Tom Hanks spielt im Mai in der Verfilmung des Bestsellers »The Da Vinci Code« mit und macht sich auf die Suche nach dem heiligen Gral. Der Streifen basiert auf dem gleichnamigen Roman von Dan Brown, der in Deutschland unter dem Titel »Sakrileg« erschienen ist. Mit Ereignissen der Geschichte befassen sich die Star-Regisseure Steven Spielberg und Oliver Stone. Während der Vater von Indiana Jones sich im Film »München« mit der Geiselname während der Olympischen Spiele 1972 befasst, soll Stones Aufarbeitung der Anschläge auf New York noch 2006 unter dem Titel »World Trade Center« in die Kinos kommen.
Remakes stehen 2006 in den Kinos ebenfalls hoch im Kurs: Superman wird nach einigen Jahren Pause im August wieder über die Leinwand fliegen. Nicole Kidman ist in der Neuauflage des Gruselstreifens »Invasion of the Body Snatchers« zu sehen, Leonardo Di Caprio in dem Hongkong-Thriller »Infernal Affairs«. Außerdem tauchen zwei knallharte Cops aus den 80er Jahren wieder auf. »Miami Vice« kommt im August in die Kinos. In die Rollen von Sonny Crockett und Ricardo Tubbs schlüpfen dann Colin Farrell und Jamie Foxx.
In den vergangenen Kino-Jahren wurden mit Fantasy-Streifen Gewinne eingefahren. Auch 2006 könnte ein solcher Film Erfolg haben. Mitte Dezember startet »Eragon« nach dem Roman von Christopher Paolini. Ein junger Drachenreiter kämpft im Land der Elfen, Zwerge und Monster gegen das Böse.
Auf einschlägigen Filmseiten im Netz werden bereits einige Werke angekündigt, die derzeit gedreht werden und 2007 in die Kinos kommen dürften. »Spiderman 3«, »Shrek 3« und »Harry Potter V« gehören auf jeden Fall dazu. Das Gerücht, Peter Jackson wolle nach »King Kong« zurück ins Herr-der-Ringe-Land kehren und den »Hobbit« verfilmen, könnte aber ebenso wie die Geschichte von Bilbo Beutlin selbst in das Reich der Märchen gehören.

Artikel vom 27.01.2006