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Lange »zelebriert
den Bobsport«

Spies/Höpfner fahren nach Turin

St. Moritz (dpa). Freude pur im deutschen Boblager: Andre Lange hat die Konkurrenz bei seiner Rückkehr in den Weltcup-Zirkus geschockt und sich nach fünfwöchiger Wettkampfpause eindrucksvoll zurück gemeldet.

Matthias Höpfner (Zweierbob) und Rene Spies (Viererbob) lösten am Wochenende in St. Moritz die Olympia-Tickets. An der Geburtsstätte des Bobsports rollte Lange im Zweierbob mit einem Traumlauf das Feld von hinten auf und gewann neben den Weltcup auch seinen dritten EM-Titel im kleinen Schlitten. 24 Stunden später offenbarten sich noch einige Materialprobleme, so dass er im Viererbob »nur« EM-Zweiter wurde.
»Bis Olympia müssen wir noch ein wenig in der Werkstatt arbeiten. So wird die Zeit aber nicht langweilig. Ansonsten bin ich sehr zufrieden«, sagte Lange, der in der EM-Wertung im Viererbob 6/100 Sekunden Rückstand auf Europameister Martin Annen (2:10,76) hatte. Der Weltcupsieg ging an Todd Hays (USA/2:10,51) vor dem Kanadier Pierre Lueders (2:10,55), der im zweiten Lauf mit 1:04,96 Minuten eine Streckenbestzeit aufstellte. Weltcup-Dritter wurde Annen vor Lange.
Spies (2:11,27) kam trotz der ungünstigen Startnummer eins auf den siebten Weltcup-Rang und erhielt anschließend seine Olympia-Nominierung. »Das ist toll, nun müssen wir hart weiter arbeiten und in Turin wollen wir aufs Podest«, sagte Spies, der das Weltcup-Finale in Altenberg auslässt. Im Zweierbob wurde für Turin Höpfner nominiert, der im großen Gefährt in 2:11,58 Minuten auf Weltcup-Rang elf kam. »Mit Olympia geht ein Traum in Erfüllung. Das muss ich erst einmal verdauen«, sagte der Sachse, der auf seiner Hausbahn in Altenberg noch einmal aufdrehen möchte.
Morgen wird es im Spies-Team ein großes »Ausschieben« geben. Dann müssen sich Christoph Heyder, Enrico Kühn und Alexander Metzger noch einmal mit Franz Sagmeister und Jens Nohka messen. Die Lange-Crew Kevin Kuske, Rene Hoppe und Martin Putze ist gesetzt.
»Die Pause hat gut getan. Dadurch ist man richtig heiß. Im ersten Lauf im Zweier ging es noch nicht ganz so leicht von der Hand. Aber mit ein bisschen Wut im Bauch konnten wir die Rakete noch zünden«, sagte Lange. »Er hat Bobsport zelebriert«, lobte Trübner nach dem Zweier-Erfolg, der zugleich der 29. Weltcup-Sieg seines Schützlings war.

Artikel vom 23.01.2006