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Dreifach-Erfolg
bei Generalprobe

Wilhelm im Weltcup weiter vorn

Antholz (dpa). Besser hätte die olympische Generalprobe nicht verlaufen können. Mit einem Dreifach-Erfolg krönten die deutschen Biathletinnen gestern ihren überragenden Auftritt im Südtiroler Antholz.

Im Ziel des letzten vorolympischen Rennens lagen sich Tagessiegerin Martina Glagow, Andrea Henkel als Zweite und Uschi Disl auf dem dritten Platz in den Armen. Das Trio machte das Massenstartrennen über 12,5 Kilometer zu einer »deutschen Meisterschaft mit internationaler Beteiligung«. Bereits am Samstag waren beim Sieg von Kati Wilhelm im Verfolgungsrennen alle sechs deutschen Olympia-Starterinnen unter die ersten Zehn gelaufen. »Besser kann man sich nicht in die Vorbereitung verabschieden«, sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang zum Abschneiden seiner Damen.
Zuvor hatte sich der Norweger Ole Einar Björndalen mit einem überlegenen Sieg über 15 km - dem 57. seiner Laufbahn - eindrucksvoll als Top-Favorit für Turin zurückgemeldet. Er schoss als einziger fehlerfrei und verwies mit der schnellsten Laufzeit Weltcup-Spitzenreiter Raphael Poiree (Frankreich) sowie seinen Landsmann Frode Andresen auf die weiteren Plätze. Bester Deutscher war Sven Fischer auf Rang acht.
Der Oberhofer hatte Pech, weil vor dem Rennen sein Gewehr umgefallen war und sich dabei die Visiereinrichtung verstellt hatte. »Als ich unterwegs informiert wurde, wo die Fehler lagen, habe ich am Diopter gedreht und die restlichen 15 Scheiben getroffen«, berichtete der Thüringer. Mit vier Siegen, zwei zweiten Plätzen und einem dritten Rang waren die deutschen Skijäger wie in Oberhof und Ruhpolding erneut erfolgreichste Mannschaft.
Kati Wilhelm baute mit den zwei Tagessiegen vor 25 000 Zuschauern auf den WM-Strecken des kommenden Jahres ihre Führung im Gesamtweltcup mit 545 Punkten vor Uschi Disl (425) weiter aus. Sie sicherte sich wie bei den Männern Frode Andresen auch den Sieg bei den Golden Classics mit den Rennen in Oberhof, Ruhpolding und Antholz und kassierte für den Grand Slam des Biathlons 103 500 Euro.
Der von Bundestrainer Frank Ullrich befürchtete läuferische Einbruch bei seinen Männern blieb in der Antholzer Höhe von 1600 Metern bis auf den Schlusstag aus. Er hatte das Training wieder nach oben geschraubt und den Aufenthalt vor allem zur Höhenanpassung genutzt.

Artikel vom 23.01.2006