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Menschen in
unserer Stadt
Horst Mennecke
Polsterer

Dass das Handwerk »goldenen Boden« hat, wusste Horst Mennecke schon während seiner Lehrzeit als Polsterer und Dekorateur in der renommierten Firma Oberwelland Classic. Mit 25 Jahren machte er sich selbständig und übernahm 1961 das Polstermöbelgeschäft seines Onkels. Auch ohne Meisterbrief konzentrierte sich Horst Mennecke schon frühzeitig auf das Aufpolstern von Möbeln. »Ich hatte immer viel zu tun. Deshalb bin ich erst gar nicht zur Meisterprüfung gekommen«, sagt der vitale Handwerker, der am morgigen Donnerstag seinen 70. Geburtstag feiert.
Die vielen Sessel, Stühle und komplette Couch-Garnituren, die er in der 45-jährigen Selbständigkeit in seinem »Ein-Mann-Betrieb« in der Rohrteichstraße aufgebessert, renoviert oder verschönert hat, kann er nicht zählen. »Obwohl ich alleine war und mehr arbeiten musste als andere, hat es mir immer Spaß gemacht«, gibt Mennecke zu.
Mit dem Erreichen des Rentenalters trat er vor fünf Jahren auch aus gesundheitlichen Gründen zwar etwas kürzer, doch für seine treuen Stammkunden ist er auch heute noch in seiner kleinen Werkstatt stets da. »Über Langeweile brauche ich mich nicht zu beklagen«, grinst der Witwer verschmitzt und erinnert an seine zahlreichen Hobbys. Jede Woche spielt er Skat, und einmal im Monat trifft er sich mit langjährigen Freunden zum Kegeln.
Zudem ist der gebürtige Peckeloher seit 1957 Mitglied im TuS Eintracht. Zu seligen Feldhandballzeiten hatte er sich als eisenharter Abwehrspieler auf der Königsbrügge den viel sagenden Spitznamen »Hacko« erworben, auf den er auch jetzt noch sehr gerne hört. Bei den gelegentlichen Rentnertreffen des TuS darf das morgige Geburtstagskind natürlich ebenfalls nicht fehlen. »Hacko« ist schließlich immer für ein paar Anekdoten gut.
Als Jüngster von sechs Geschwistern ist Horst Mennecke auch als nun 70-Jähriger jung geblieben. »So lange ich gesund bin, helfe ich gerne«, versichert der gelernte Polsterer, lässt sich dabei aber nicht mehr unter Druck setzen. »Ein bisschen Zeit müssen meine Kunden schon mitbringen.« Handwerk hat auch in der heutigen schnelllebigen Zeit noch goldenen Boden. Beispiel Horst Mennecke: Der Mann ist noch immer sehr gefragt.
Werner Jöstingmeyer

Artikel vom 25.01.2006