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Hörtest für Seehunde Seehunde in Friedrichskoog an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins lassen in diesem Jahr im Dienst der Wissenschaft ihr Gehör testen. Biologen wollen erforschen, ob Bau und Betrieb von Windkraftanlagen im Meer, 30 bis 120 Kilometer vor der Küste, die Hörfähigkeit der Tiere schädigen.
»Die Daten dienen als Grundlage, um geplante Anlagen zu bewerten und bei Bedarf Auflagen erlassen zu können«, sagt Meeresbiologe Klaus Lucke. »Für die Fundamente der Offshore-Windanlagen müssen Stahlrohre 20 bis 30 Meter tief in den Meeresboden gerammt werden«, erklärt Lucke. Im dichten Umkreis sei das so laut, dass es zu Schädigungen des sehr empfindlichen Seehund-Gehörs kommen könne.
»Anders als der Mensch sind im Wasser lebende Tiere sehr viel mehr auf das Gehör angewiesen«, erläuterte der Forscher. »Jede Schädigung des Hörvermögens hat für sie schwerwiegende Folgen.«
Der zunehmende Lärm unter Wasser wird unter anderem auch als Ursache dafür vermutet, dass beispielsweise Wale die Orientierung verlieren, stranden und qualvoll sterben.

Artikel vom 18.02.2006