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Rektor Dieter Timmermann verbucht Erfolg und Niederlage.

Zwei Projekte vielleicht »exzellent«

Geisteswissenschaft interessant - Naturwissenschaft unberücksichtigt


Bielefeld (WB/mzh). Erfolg und Enttäuschung liegen dicht beieinander: Von sieben eingesandten Antragsskizzen der Universität halten die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat (WR) zwei für so interessant, dass sie förmliche Anträge angefordert haben. Sollten diese (im Juni/Juli) positiv bewertet werden, werden sie im Rahmen der Exzellenzinitiative gefördert.
Die Initiative soll Forschung und Lehre an deutschen Hochschulen merklich verbessern. Die Uni Bielefeld überzeugte DFG und WR mit zwei Graduiertenschulen in Geschichte, Soziologie und Politik sowie (gemeinsam mit der Uni Dortmund) Pädagogik. »Wir freuen uns, dass unsere Konzepte von den Experten ausgewählt wurden. Wir wissen aber: Noch haben wir nichts erreicht. Nur wer auch die nächste Hürde nimmt, ist als ÝexzellentÜ anerkannt und kann die eigenen Forschungsschwerpunkte mit zusätzlichen staatlichen Mitteln ausbauen«, erklärte Rektor Dieter Timmermann.
Dass jedoch die renommierte Genomforschung unberücksichtigt blieb, hat manchen an der Uni ernüchtert. »Gerade in den Naturwissenschaften hätten wir uns Erfolge gewünscht«, sagte Pressesprecher Ingo Lohuis dem WESTFALEN-BLATT. Vorerst konzentriert man alle Anstrengungen auf die beiden Graduate Schools, deren Förderung (je eine Million Euro pro Jahr, Laufzeit: fünf Jahre) im November 2006 beginnen könnte - wenn sie denn die entscheidende Hürde nehmen. »Unsere Wissenschaftler werden hoch innovative Vollanträge erstellen«, kündigte der Rektor an.
Bielefeld nimmt einen zweiten Anlauf: Bis Ende September können erneut Antragsskizzen zur Begutachtung eingereicht werden. Sollten diese im späteren Verfahren als exzellenzfähig eingestuft werden, würden jene Projekte eben ab November 2007 gefördert - besser spät als gar nicht.

Artikel vom 21.01.2006