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Stehende Ovationen
für ein Handball-Fest

Mundhenk bleibt weitere zwei Jahre beim TuS

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Die meisten der 900 Zuschauer jubelten schon kurz vor dem Anpfiff, als die Vertragsverlängerung von Carsten Mundhenk bis 2008 bekanntgegeben wurde. Der Torwart des Handball-Zweitligisten TuS Spenge hatte anschließend wieder einmal großen Anteil am 33:23 (17:12)-Sieg des Handball-Zweitligisten gegen den ASV Hamm.
Gefeiert: Carsten Mundhenk (links) hielt einmal mehr überragend. Der Torwart steht auch in den nächsten zwei Spielzeiten im Spenger Tor. Rechts freut sich Stefan Dessin, der fünfmal traf.
»Ich fühle mich in Spenge pudelwohl und musste nicht lange überlegen. Hier gibt es noch Vereinsleben, das ist in der 2. Liga sicher nicht normal«, erklärte der seit Wochen in Topform befindliche 31-Jährige, und bedankte sich »für das sensationelle Torwart-Training von Renate Schubert«.
Aus Spenger Sicht war es ein Handball-Abend nach Maß. Zahlreich mitgereiste Hammer Fans sorgten für eine volle Halle, die Spenger Mannschaft brannte gegen die ASV-Riesen ein wahres Feuerwerk ab, und das Top-Gespann Bernd und Reiner Methe aus Vellmar lieferte eine Schiedsrichter-Lei-stung ab, wie man sie in dieser Qualität in Spenge wohl nie zuvor gesehen hatte. »Die beiden pfeifen zu sehen, hat einfach Spaß gemacht«, freute sich Trainer Walter Schubert nach dem rundum gelungenen Hinrundenabschluss.
Einmal mehr war die starke Abwehrleistung Grundstein für den in dieser Höhe nicht zu erwartenden Sieg gegen den starken Aufsteiger. Mit Ausnahme des unermüdlichen Spielmachers Dainius Skarbalius wurden die Hammer Rückraumspieler (allen voran Linkshänder Tomas Lanci) von Beginn an nahezu ausgeschaltet oder zu Ballverlusten provoziert. Spenge konterte angeführt von Michael Scholz eiskalt, zeigte den von Walter Schu-bert geforderten Druck zum Tor gegen die defensive ASV-Abwehr und warf bis zum 17:11 (26.) einen Sechs-Tore-Vorsprung heraus. Dass es zur Halbzeit beim 17:12 blieb, war danach schließlich Mundhenk zu verdanken, der jeweils in doppelter Unterzahl gegen den abgemeldeten Torjäger Thomas Rycharski und Ladislav Goga glänzend parierte.
Gäste-Trainer Kay Rothenpieler versuchte es in der zweiten Halbzeit mit offensiveren, aber halbherzig wirkenden Deckungsvarianten, doch der TuS Spenge hatte auch darauf eine Antwort und bei zwei Abpraller-Toren auch das nötige Quäntchen Glück. Die dynamisch aufspielenden Rückraum-Halben Stefan Dessin und Jan Rüter überzeugten mit einer guten Quote, Leif Anton verwandelte alle drei Siebenmeter gegen die glücklosen Hammer Torhüter und Mundhenk steigerte sich in der Schlussphase in einen »Rausch«. Vom 22:18 löste sich Spenge auf 24:18 und deklassierte den Gast schließlich vom 26:20 zum 31:20, so dass die Zuschauer nach zwei Kontern von Thorsten Bergmann den TuS fünf Minuten vor dem Ende mit stehenden Ovationen für dieses Handball-Fest feierten.

Artikel vom 23.01.2006