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Wassersport auf Ijsselmeer
und Mittellandkanal

Kai Linnenbrügger hat seit zwei Jahren eigene Segelschule

Von Sebastian Picht
Bünde (WB). Immer eine Hand weit Wasser unter'm Kiel: eine Prämisse, die für Kai Linnenbrügger zum Lebensmotto geworden ist. Vor zwei Jahren wagte der 34-jährige Bünder einen großen Schritt. Er machte sich mit der Segelschule »45 Grad Nord« selbständig. Ein mutiger Entschluss.

»Ich segel, seitdem ich sechs Jahre alt bin. Seit zwölf Jahren bin in der Wassersportbranche tätig. Als ich dann in meinem Beruf als Gestaltungstechniker keinen Job mehr fand, kam ich auf die Idee, selber eine Segelschule aufzumachen.« Anfangs kamen noch mulmige Gedanken auf. »Ich habe mit etwa 20 Schülern pro Jahr gerechnet und wusste nicht so recht, ob das Geschäft laufen würde.«
Doch die Erwartungen wurden weit übertroffen. Etwa 150 Sportler bildet Linnenbrügger pro Jahr aus. Eine stolze Anzahl. »Mittlerweile sind wir damit hier in der Region einer der größten Anbieter.«
Angeboten werden Kurse für Motorboot- und Segelscheine sowie Funkkurse. Motorsportler können für den Binnenführerschein auf dem Mittellandkanal ihre Übungen und Prüfung ablegen. Für den Segelschein hat Linnenbrüger eine Bavaria 37 in Holland in Lemmer (Ijsselmeer) liegen. »Ausbildung und Prüfung erfolgen in Ausbildungsturns.«
Etwa 15 Turns, größtenteils auf dem Ijsselmeer in den Niederlanden, aber auch im Mittelmeer, werden pro Jahr angeboten. Dadurch erhalten die Schüler eine kompakte Ausbildung. Den Theorie-Teil absolvieren die Segelschüler in Bünde, Bielefeld oder Bad Salzuflen. Mehr Freude bereitet natürlich das Segeln auf hoher See.
Kai Linnenbrügger legt dabei Wert darauf, dass in seiner Segelschule nur moderne Technik zum Einsatz kommt. »Die Bavaria 37 habe ich dieses Jahr gekauft. Ich bemühe mich, stets Schiffe auf dem modernsten Stand zu haben.« Mit maritimer Romantik habe die Ausbildung bei ihm nichts zu tun. »Ich predige nicht die christliche Seefahrt, sondern bilde moderne Yacht-Sportler aus.«
Unerfahrenen Anhängern des Wassersports macht der Bünder ebenfalls Mut. »In diesem Jahr haben wir erstmals die Aktion ÝFamily-PlusÜ im Angebot.« Wer den Segelschein frisch erworben hat und mit seiner Familie zwei Wochen lang zum Beispiel auf dem Ijsselmeer segeln möchte, bekommt von Kai Linnenbrügger einen erfahrenen Skipper zur Seite gestellt. »Der macht aus der Familie dann binnen zwei Tagen eine Crew.« Damit soll den Anfängern die Angst genommen werden. »Feinheiten und Tricks werden näher gebracht«, erzählt Linnenbrügger. »Mir liegt die Nachbetreuung meiner Schüler besonders am Herzen.«
Für Fortgeschrittene bot Kai Linnenbrügger Anfang des Jahres einen Turn von Holland nach Kopenhagen in Dänemark an -Êein »Eisbär«-Trip für Hartgesonnene. Das alte Schiff, die Bavaria 36, wurde verkauft und musste überführt werden. Die Nachfrage für diese Passage auf der »Orange one« war groß. Deshalb wird der Segellehrer nun zur kalten Jahreszeit des Öfteren solche Turns anbieten.
Neulingen will Linnenbrügger den Wassersport durch kostenlose Infoabende näher bringen. Diese finden beispielsweise am 8. Februar (Bielefeld), 9. Februar (Bünde) und am 10. Februar (Bad Salzuflen) statt. Für den 29. Januar hat Linnenbrügger einen Bus gechartert, der zur Boot-Messe nach Düsseldorf fährt. »Dort stehe ich den Mitfahrenden dann mit Rat und Tat zur Seite.«
www.45gradnord.de

Artikel vom 28.01.2006