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Gut aufgestellt für die Zukunft

Pr. Oldendorf: Engelbrecht Lasertechnik GmbH investiert in Technik und Personal

Von Wilfried Mattner
Pr. Oldendorf (WB). Ständige Investitionen in neue Technik und betriebliche Infrastruktur, Weiterbildung der Mitarbeiter und Ausbildung junger Menschen: Die Engelbrecht Lasertechnik GmbH mit Sitz im Gewerbe- und Industriepark Hafen im Pr. Oldendorfer Ortsteil Getmold sieht sich gut aufgestellt und den Herausforderungen des Jahres 2006 gewachsen - und blickt mit Mut in die Zukunft.

Gleichwohl hofft die Geschäftsleitung - und da befindet sie sich sicherlich in bester Gesellschaft - auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Rund 750 000 Euro wurden im vergangenen Jahr investiert, um die betriebliche Technik auf dem modernsten Stand zu halten. Damit wurde ein neues Schweißverfahren eingeführt, und eine weitere Neuerwerbung garantiert optimale Abkanttechnik. Auf diesem Sektor habe man sogar Kunden zurückgewinnen können, vermeldet Dipl.-Ing. Ralf Ossenschmidt Engelbrecht - zuständig für Betriebs- und Prozessorganisation, Innovation, Entwicklung und Controlling - stolz. Und er geht davon aus, dass sich diese positive Entwicklung in diesem Jahr fortsetzt.
Petra Engelbrecht, Geschäftsleiterin Finanzen und kaufmännische Abteilung, nennt Gründe für diesen Erfolg: »Wir sind schnell, wir sind vor Ort und somit nah am Kunden, und wir haben hochqualifizierte Mitarbeiter.« Die meisten Kunden habe man in Ostwestfalen im Umkreis von 150 Kilometern, doch beliefere man auch Firmen in anderen Teilen Deutschlands.
Dass man die Lasertechnik, in deren Anwendung man führend sei, dauernd auf den neuesten Stand halte, verstehe sich von selbst. Doch tauge auch die beste Technik nur dann etwas, wenn sie entsprechend eingesetzt wird. Deshalb lege man bei Engelbrecht großen Wert auf Weiterbildung. So seien im vergangenen Jahr 45 Mitarbeiter zu in- und externen Schulungen geschickt worden. »Trotz der nicht unerheblichen Kosten investieren wir auch gern in unserer Personal, das diese Chance ebenfalls gern nutzt, um sich weiter zu qualifizieren«, so Petra Engelbrecht weiter.
Das gilt auch und gerade für den Bereich Kundenservice und -betreuung. Das dafür zuständige Team wurde um eine Kraft auf nunmehr drei Mitarbeiter erweitert. Sie sind erste Ansprechpartner bei Fragen und Pro-blemen, erarbeiten Angebote und Kalkulationen »und vermitteln den Kunden ein gutes Gefühl«, wie die Geschäftsführerin betont. Ein weiterer Schwerpunkt wird auch in diesem Jahr die Optimierung der Fertigungsprozesse sein, um mögliche Reibungsverluste zu entdecken und auszumerzen sowie die Produktqualität eventuell noch weiter zu verbessern.
Momentan beschäftigt das Unternehmen, das 1871 als Schmiede gegründet wurde, 77 Mitarbeiter, acht junge Menschen werden ausgebildet. Und nach den Sommerferien kommen zwei neue Lehrlinge hinzu. Die Auswahlverfahren beginnen immer früher. »Wer dynamisch ist, ist rechtzeitig dabei, wer sich erst um die Weihnachtszeit für eine Lehrstelle im darauf folgenden Herbst bewirbt, ist zu spät dran«, gibt Ralf Ossenschmidt Engelbrecht einen wichtigen Tipp.
Gut angenommen würden die Schnuppertage, die das Unternehmen anbietet, betont Seniorchefin Bärbel Engelbrecht, verantwortlich für Personalführung und -organisation. Dabei lernen potenzielle Auszubildende den Betrieb kennen und können in einem Praxis-Minitest vorab prüfen, ob die angepeilte Ausbildung vom Grundsatz her die richtige ist. Auch für das Unternehmen ergäben sich daraus Hinweise für die Einstellungsentscheidung. Bärbel Engelbrecht: »Mit unseren Personalentscheidungen liegen wir in aller Regel richtig. In vielen Jahren hat es bei uns keinen Ausbildungs-Abbrecher mehr gegeben, und die jungen Leute werden nach der Lehre meist auch übernommen.«
Nicht nur gut ausgebildete Mitarbeiter liegen der Unternehmensleitung am Herzen, sondern auch deren Gesundheit. Deshalb wurde jetzt die Berufsgenossenschaft gebeten, in den Produktionshallen eine Gefahr-stoffmessung durchzuführen. Dabei wurden die beim Schweißen entstehende Schweißrauchkonzentration in der Luft mit einem stationären und mehreren tragbaren Geräten gemessen. Die Daten wurden gespeichert und von einem Prüflabor ausgewertet. Ziel ist herauszufinden, ob alle Grenzwerte eingehalten werden.
Für 2006 hofft die Engelbrecht-Geschäftsleitung auf mehr Bürokratieabbau. Von der im Pilotbereich Ostwestfalen versprochenen Verbesserung sei man noch »ganz weit entfernt«, wie die zahlreichen arbeitsintensiven Neuerungen gerade bei der Lohnabrechnung zum Jahresbeginn gezeigt hätten. Bei vielen Behördenmitarbeitern fehle darüber hinaus die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung: »Man wird von einer Stelle zur anderen weitergeleitet -Êund das kostet viel Geld.«

Artikel vom 28.01.2006