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»Schäuble ist auf
dem richtigen Weg«

Initiative zur Verhinderung von Zwangsehen


Zu der Meldung »Zuwanderung wird erschwert«:
Innenminister Wolfgang Schäuble ist mit seiner Gesetzesinitiative zur Verhinderung von Zwangsehen nach meiner festen Überzeugung auf dem richtigen Weg, und ich wünsche ihm für sein Vorhaben daher viel Erfolg und Durchhaltevermögen. Seit langem beschäftige ich mich beruflich - praktisch und theoretisch, im Rahmen meiner Dissertation - mit dem Thema Integration, vor allem mit der Integration der türkischen Zuwanderer.
Es geht darum, dass diese Zuwanderer hier nicht nur die großzügige deutsche Sozialgesetzgebung (Sozialhilfe, Arbeitslosengeld, etc.) wahrnehmen, sondern auch die Pflicht akzeptieren, das deutsche Grundgesetz zu achten; denn wir leben in Deutschland, nicht in der Türkei. Das deutsche Grundgesetz beinhaltet unter anderem die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie die Achtung der Menschenwürde.
Was aber hat es mit Menschenwürde und Gleichberechtigung zu tun, wenn türkische Schwiegermütter in spe in die Türkei reisen, um dort gleichsam wie Sklavenhändlerinnen blutjunge Türkinnen buchstäblich einzukaufen, die gerade einmal lesen und schreiben können, jedoch nicht wissen, in welches Land sie reisen, ihre Rechte nicht kennen, kein Wort Deutsch sprechen und von ihrem ihnen vorher häufig unbekannten Ehemann und ihrer Schwiegermutter wie Sklavinnen gehalten werden? Weiterhin: Was hat ein solches Vorgehen mit »Einheit der Familie« zu tun, um die der Rat der Türkischen Gemeinde in Deutschland »fürchtet«?!
Die von Minister Schäuble geplante Heraufsetzung des Zuzugsalters auf 21 Jahre verhindert - wie etwa das Beispiel Dänemark anschaulich zeigt -ÊZwangsehen vor allem deshalb, weil die jungen Frauen in diesem Alter häufig schon eine Berufsausbildung haben, ihre Rechte kennen und den oben geschilderten Sklavenhändler-Aktionen selbstbewusst entgegentreten können. Weshalb will auch der SPD-Innenpolitik-Experte Dieter Wietelspütz dies nicht zur Kenntnis nehmen?
MARION PIELSTICKER33659 Bielefeld

Artikel vom 21.02.2006