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Fortsetzung von Seite 44
Seit April 2005 ist der Absatz wieder gestiegen. »Das war ein hartes Stück Arbeit, bis die Umstellung reibungslos lief«, blickt Siegfried Amft zurück. Erschöpften sich früher die Ausführungen eines Modells beispielsweise in den Farbvarianten »schwarz« oder »silber«, so muss heute eine Vielzahl ausländischer Normen und Exporterfordernisse berücksichtigt werden - unterschiedliche Netzspannungen und spezifische DVD-Ländercodes ebenso wie Betriebsanleitungen in exotischen Sprachen. Denn inzwischen liefert T+A weltweit in mehr als 20 Länder. Hauptmärkte in Europa sind Italien und die Schweiz. Gut angelaufen ist auch das US-Geschäft mit den Geräten »Made in Herford«.
»Wir sind sehr zufrieden mit der Nachfrage«, zieht der 55-jährige Amft eine positive Bilanz nach der Consumer Electronic Show 2006 in Las Vegas, der weltgrößten Trendmesse der Unterhaltungselektronik, auf der T+A mit einem eigenen Stand vertreten war. Sehr wichtige Märkte in Fernost sind Japan und Taiwan: »Da werden die teuersten Komponenten an High-End-Fans verkauft.« In Taiwan wurde unlängst der CD-SACD-Spieler »D10« zum »Gerät des Jahres 2005« gewählt. Enorm zugelegt hat auch der Export nach Russland, und selbst bei der audiophilen Kundschaft im fernen Kasachstan erfreuen sich Verstärker, Player und Lautsprecherboxen aus Ostwestfalen steigender Beliebtheit.
Erstklassiger Service ist für die HiFi-Edelschmiede ein wesentlicher Garant für den Erfolg. So wird auf Anfrage ein 20 Jahre altes T+A-Boxenpaar ebenso selbstverständlich »runderneuert« wie die nagelneue HiFi-Anlage in »ferrari-rot« geliefert wird - wenn der Kunde dies wünscht.
Um die Reklamationsrate gering zu halten, werden die hochwertigen Geräte vor dem Versand auf Herz und Nieren geprüft. Dazu gehört der stundenlange Probelauf in der Wärmekammer, aber auch ein ein gnadenloser Rütteltest, um im Werk beispielsweise fehlerhafte Lötstellen oder Kabelbrüche zu entdecken. »So simulieren wir Bedingungen, wie sie beispielsweise bei einem Lkw-Transport durch Kasachstan herrschen, und stellen sicher, dass das Gerät beim Kunden fehlerfrei funktioniert«, erläutert Wiemann. Sollte es dennoch einmal Probleme geben, findet beispielsweise der Händler aus Russland ebenso einen kompetenten Ansprechpartner im T+A-Werk, der seine Sprache versteht, wie der Vertriebspartner aus Italien.
Neuen und zum Teil sehr schnelllebigen Trends zum Trotz wollen die Herforder die hochwertige klassische Zweikanal- oder Stereo-Schiene weiter ausgebauen: »Die gute alte Schallplatte und die CD werden uns noch 20 Jahre erhalten bleiben«, ist Siegfried Amft überzeugt. Daneben setzt aber auch T+A auf mehrkanaliges Surround-Heimkino mit digitaler Bildtechnik. Ein weiteres Betätigungsfeld für die Entwickler sind schließlich Netzwerke fürs Haus, die einzelne Komponenten verbinden und nutzbar machen. Damit will T+A auch in Zukunft seinen Platz neben den Giganten der Unterhaltungselektronik behaupten: »Wir können nicht billig fertigen, aber hochwertig - man hört den Unterschied und man sieht ihn auch, und da liegt unsere Chance«, stellt Geschäftsführer Amft klar.

Artikel vom 28.01.2006