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FDP will Klostermuseum stoppen

Weiterbau in der Anlage Dalheim nur bei Sicherung der Folgekosten

Dr. Matthias Wemhoff leitet das Klostermuseum.

Paderborn (WB/ecke). Der Ausbau der Klosteranlage Dalheim (Kreis Paderborn) zum Westfälischen Museum für Klosterkultur wird von der FDP-Fraktion in der Landschaftsversammlung in Frage gestellt. Die westfälisch-lippischen Freidemokraten wollen dem nächsten Bauabschnitt des insgesamt 30 Millionen Euro teuren Projekts nur zustimmen, wenn die Betriebskosten der Anlage auf Dauer gesichert sind.
Die für eine noch zu gründende Träger-Stiftung benötigten Mittel aus dem Kreis Paderborn und der heimischen Wirtschaft seien »weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben«, heißt es in einer Stellungnahme der Fraktion von gestern. Statt der geplanten Stiftungssumme von zwölf Millionen Euro, aus deren Erträgen der laufende Betrieb des Klostermuseums bezahlt werden soll, seien erst 7,8 Millionen zugesagt, davon vier Millionen Euro vom Landschaftsverband und zwei Millionen vom Kreis Paderborn. Dadurch entstehe eine Finanzierungslücke von jährlich 210 000 Euro bei den Betriebskosten. Die FDP will nun nach dem Abschluss des ersten Bauabschnitts »die Notbremse ziehen.«
»Es sieht nicht danach aus, dass vom Kreis Paderborn oder von den Wirtschaftsunternehmen im Paderborner Land nach drei Jahren intensiver Bemühungen noch wesentliche Zustiftungen zu erwarten sind«, stellt der FDP-Fraktionschef Stephen Paul (Herford) fest. Den übrigen Kreisen und kreisfreien Städten könne eine dauerhafte Bezuschussung des Museumsbetriebs aus Haushaltsmitteln nicht zugemutet werden.
Dagegen zeigt sich Museumsleiter Dr. Matthias Wemhoff optimistisch: »Die vier Millionen Euro aus der heimischen Wirtschaft werden wir auf jeden Fall bekommen.«

Artikel vom 19.01.2006