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»Küsük Beyaz Ayi« ist
auch der kleine Eisbär

Uni-Bibliothek finanziert mehrsprachige Kinderbücher

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). »Küsük Beyaz Ayi« heißt auf deutsch »Der kleine Eisbär«. Ab sofort gibt es das populäre Buch - und zwar zweisprachig - in der Kinderbücherei in der Zentralbibliothek am Jahnplatz auszuleihen - mit weiteren rund 50 zwei- oder mehrsprachigen Büchern für Leseanfänger.

Eine Spende der Mitarbeiter der Universitäts-Bibliothek zum 100-jährigen Bestehen der Stadtbücherei machte die Anschaffung möglich. Die Mitarbeiter sammelten Geld und packten den Erlös des letzten Bücherflohmarktes obendrauf. Dr. Norbert Lossau, Direktor der Uni-Bibliothek: »Nach der Neugestaltung der Kinderbibliothek wollten wir speziell für diesen Bereich etwas tun.«
Harald Pilzer, Leiter der Stadtbibliothek, betont, dass zwei- oder mehrsprachige Bücher vergleichsweise selten seien. Immerhin kann er jetzt ein breites Sortiment bieten. Das Buch »Wie der zweite Mond verschwand« ist in deutscher, englischer, französischer, türkischer, italienischer und arabischer Sprache betextet, es gibt Bilderwörterbücher, populäre Kinderbücher sind unter anderem auch in deutsch-russisch, deutsch-polnisch und deutsch-kurdisch ausleihbar.
Pilzer hofft, dass die Bücher Kindern dabei helfen, leichter Deutsch zu lernen, gleichzeitig aber auch den Eltern, die wenig Deutsch können. Lossau und sein Stellvertreter Dr. Michael Höppner verweisen darauf, dass an der Universität 2000 ausländische Studierende eingeschrieben seien und viele Dozenten aus dem Ausland kämen. Höppner: »Ein Teil von ihnen hat Kinder, die auch die Stadtbibliothek nutzen.«
Felicija Gorny, zuständig für die Kinder und Jugendbibliothek, freut sich, dass nach der Neugestaltung des Bereichs für die »Nachwuchsleser« noch mehr Kinder (und Erwachsene) kommen als früher: »Und sie nehmen sich mehr Zeit, um alles zu erkunden - vom Baumhaus bis zur Kuschelecke.« Kleine »Stammkunden« brächten zudem ihre Freunde mit, um ihnen die Kinderbibliothek zu zeigen: »Hier bei uns ist immer Betrieb.«
Durch das Angebot des mehrsprachigen Lesefutters hofft Felicija Gorny, noch mehr Mädchen und Jungen als Nutzer gewinnen zu können. Harald Pilzer denkt praktisch: »Da kann man auch als Erwachsener für den nächsten Urlaub wichtige Begriffe auf die Schnelle lernen.«

Artikel vom 19.01.2006