18.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Krombacher bleibt Nummer 1

Brauerei hat mit Mix-Getränken Umsatz erhöht - Pils-Konsum rückläufig

Von Bernhard Hertlein
Düsseldorf/Kreuztal (WB). Die Brauerei Krombacher hat ihre Stellung als Deutschlands größter Pils-Anbieter trotz rückläufigen Bierausstoßes gefestigt. Dazu trugen vor allem die neu eingeführte Sorte Krombacher Extra Mild, der Erfolg von Krombacher Radler und die noch einmal erweiterte Sparte der CAB-Biermixgetränke bei.
Bis zu 4,1 Millionen Flaschen Krombacher Pils verlassen täglich Deutschlands größte private Premium-Brauerei aus Kreuztal, die im vierten Jahr in Folge ihren Ausstoß gesteigert hat. Foto: Krombacher
Von den 5,56 (Vorjahr: 5,52) Millionen Hektolitern, die Krombacher 2005 vermarkten konnte, entfielen 4,78 (4,93) Millionen auf das traditionelle Pils. Trotz des Rückgangs um drei Prozent blieben die Kreuztaler mit einem Anteil von 9,1 (9,0) Prozent klar vor Bitburger (6,4) und Warsteiner (5,0) die Nummer 1 im deutschen Pils-Markt. Auf den weiteren Plätzen folgen Hasseroeder (4,7) und Beck's (4,0).
Auch die anderen Produkte belegen in ihren Teilmärkten vordere Plätze: Extra Mild Rang 2, Alkoholfrei Rang 3, CAB Cola-Bier Rang 2 und Krombacher Radler sogar den Spitzenplatz 1. Marketing-Geschäftsführer Hans-Jürgen Grabias zeigte sich bei der gestrigen Jahrespressekonferenz in Düsseldorf mit den »Randaktivitäten« (alles außer Pils) sehr zufrieden: »Was wir Randaktivitäten nennen, hat mit mehr als 770000 Hektolitern schon einen größeren Ausstoß als eine große nordrhein-westfälische Regionalbrauerei wie Herforder Pils«, sagte er.
Neben Krombacher Extra Mild wurden die CAB Lemon & Beer neu und die 0,33 Liter-Bügelfläsche wieder eingeführt. Dagegen hat Krombacher die vor mehr als zehn Jahren eingeführte Marke Fairlight, von der zuletzt nur noch acht Hektoliter verkauft wurden, aufgegeben.
»Sehr zufrieden« äußerte sich Grabias mit den beiden Bundesliga-Teams Arminia Bielefeld und Sportfreunde Siegen, die beide von Krombacher gesponsert werden: »Ich will die Arminen, die uns viel Freude machen, nicht unter Druck setzen; aber es sieht so aus, als ob sich die Elf diesmal sogar aus dem Abstiegskampf weitgehend heraushalten kann.«
Grabias kündigte an, die bevorstehende Fußball-Weltmeisterschaft für eine große Werbekampagne nutzen zu wollen. Dabei sein werde beim Krombacher-Team auf jeden Fall Talkmaster Günter Jauch (»Wer wird Millionär?«). Über Jauchs Mitspieler und die genaue Taktik wollte sich der Geschäftsführer gestern aber noch nicht äußern.
Derzeit bereiten sich einige Brauereien darauf vor, die geänderte Rechtslage bei der Verpfandung Anfang Mai zur Wiederbelebung von Einwegverpackungen zu nutzen. Auch Krombacher bereitet sich Grabias zufolge auf entsprechende Marktveränderungen vor: »Ob wir dabei auf die Dose, Einwegglas oder gar den Kunststoff PET setzen, ist noch offen.« Krombacher strebe in dieser Hinsicht nirgendwo eine Vorreiterrolle an.
Dass Krombacher mit 98 Prozent in der Bevölkerung einen höheren Bekanntheitsgrad hat als die Bundeskanzlerin Angela Merkel (93), liegt neben der Werbung auch an den 16000 deutschen Gastronomiebetrieben, die sich beim Ausschank auf Krombacher festgelegt haben. Fassbier hat einen Anteil von 16 Prozent am Gesamtausstoß der Kreuztaler.

Artikel vom 18.01.2006