11.02.2006
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Sowohl beim Start aus dem Stand als auch bei der Durchzugskraft aus welchem Tempo auch immer - wenn das Gaspedal des allradgetriebenen Geländewagens durchgetreten wird, dann klebt der Magen an der Wirbelsäule, krallen sich die Finger ums Lenkrad, um Halt zu finden. Der Vorwärtsdrang des immerhin fast 2,5 Tonnen schweren Gefährts ist schlichtweg gigantisch. So, wie auch der Verbrauch. Zwar nennt Porsche eine Norm von 15,9 Litern. Doch selbst wenn die sechs Stufen der Tiptronic nicht immer bis zur Höchstdrehzahl ausgereizt werden, ist ein Wert von deutlich mehr als 20 Litern realistisch. Cayenne-Fahrer wissen ohnehin um den Durst der Motoren in ihren Autos. Und wer sich das S gönnt, der verschwendet sicherlich nicht einen einzigen Gedanken an solche »Nebensächlichkeiten«.
Viel wichtiger sind dagegen neben der Kraftentfaltung Dinge wie Straßenlage und Bremsleistung. Beides ist perfekt. Natürlich schiebt und drückt die Masse des hochbeinigen Geländewagens, wenn es brutal schnell in eine Autobahnausfahrt geht und zeigt physikalische Grenzen auf.
Aber das ESP, bei Porsche heißt es PSM, hält den Cayenne auf der Straße. Auch die Bremsen wurden eigens der Leistungssteigerung des 117 573 Euro teuren Cayenne angepasst.
Der ist inzwischen vier Jahre alt und wurde mehr als 120 000 Mal verkauft. »Damit hätten wir nie gerechnet«, gibt Porsche-Chef Wendelin Wiedeking im Gespräch mit dieser Zeitung ebenso unumwunden zu wie einen leichten Rückgang der Absatzzahlen für dieses Modell.
Die abgeflachte Verkaufskurve sei auf den Lebenszyklus des Autos zurückzuführen. Mit dem Turbo S aber werde diese Baureihe noch einmal an Attraktivität gewinnen. Wiedeking: »Wir machen erneut einen Schritt nach vorn, schalten einen Gang hoch, ganz so, wie es die Natur von Porsche ist.«
Artikel vom 11.02.2006