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Lärmgeplagte
Anwohner
fordern Schutz

Cheruskerstraße ist Transitstrecke

Von Ulrich Hohenhoff
Brackwede (WB). Der immer mehr zunehmende Verkehrslärm bringt sie um den Schlaf, und auch tagsüber beeinträchtigen die Belastungen durch den wachsenden Fahrzeugverkehr das Wohlbefinden: Anwohner und Anlieger der Cheruskerstraße in Brackwede fordern in einer Bürgereingabe an die Bezirksvertretung Schutzmaßnahmen im Bereich der viel befahrenen Route zwischen Stadtring und Gaswerkstraße. Mit einer Unterschriftenaktion haben die Betroffenen ihrem Wunsch Nachdruck verliehen.

»Die Bemühungen um eine Verkehrsberuhigung in der Cheruskerstraße sind nicht neu und reichen lange zurück«, begründen die Initiatoren in ihrem Anschreiben an die Kommunalpolitiker ihren erneuten Vorstoß. Bereits vor einigen Jahren habe es seitens der Behörden einen Beschluss zur Verkehrsberuhigung gegeben. »Der wurde zu unserem Nachteil jedoch leider nicht umgesetzt. Seitdem haben sich die Belastungen weiter drastisch erhöht.«
Dabei führe die Cheruskerstraße unterhalb des Stadtrings durch ein ausgedehntes Wohngebiet, sei ursprünglich für dessen Erschließung gedacht gewesen. Mittlerweile stelle der durch den Straßenverkehr verursachte Lärm eine nicht mehr hinzunehmende Belastung dar. »Wir sind nicht mehr bereit, diese zu tolerieren«, geben die Anwohner ihrem Protest schriftlich Ausdruck. Durch eigene Beobachtungen und sogar Messungen haben die Anwohner die Ursachen für die stetig wachsende Lärmbelästigung ausgemacht.
Zum einen sei es der kontinuierliche Anstieg des motorisierten Verkehrs bei gleichzeitig größerem Anteil an schweren Fahrzeugen und motorisierten Zweirädern, zum anderen der Missbrauch der Cheruskerstraße als Transitstrecke, die zu hohe Geschwindigkeit der Fahrzeuge, die Missachtung des bestehenden Lkw-Durchfahrtsverbotes zwischen Stadtring und Gaswerkstraße und die Verstärkung des Verkehrslärms durch die Hinterbebauung der Cheruskerstraße. Weitere Lärmemissionen stammen - je nach Wetterlage und Windrichtung - vom Südring, dem Ostwestfalendamm und der Hauptbahnstrecke. Und auch der marode Zustand der Cheruskerstraße mit dem für Abrollgeräusche ungünstigen Belag trägt zur Lärmbelästigung bei.
Anhand von Berechnungen und Messungen belegen die Anwohner, »dass die laut Lärmschutzverordnung vorgegebenen Grenzwerte deutlich überschritten werden und somit eine akute Gesundheitsgefährdung gegeben ist«. Ein anderer Unterzeichner der Eingabe weist zudem auf die akute Unfallgefahr hin, fordert eine deutliche Geschwindigkeitssenkung. Die mehr als 160 Unterzeichner der Aktion haben klare Vorstellungen von dem, was getan werden müsste: Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h, Herausnahme des Transitverkehrs, Durchsetzung des Lkw-Durchfahrtsverbotes und eine Ausweitung auf Busse und Motorräder zumindest zwischen 22 und 6 Uhr, Einengungen beispielsweise durch optische Fahrbahnmarkierungen im geradlinigen Verlauf.

Artikel vom 18.01.2006