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Todesangst im Flieger

Betrunkener randaliert

London (dpa). Schreckensszenen und Todesangst an Bord eines britischen Ferienfliegers: Ein Betrunkener hämmerte in 10 000 Meter Höhe gegen eine Flugzeugtür, um sie öffnen.

»Ihr werdet alle sterben«, drohte der aggressive Zwei-Meter-Mann nach Angaben von Augenzeugen. Passagiere, Besatzungsmitglieder und ein Polizist an Bord der Boeing 767 der Gesellschaft Thomsonfly überwältigten ihn in einem Handgemenge.
»Kinder und Frauen kreischten«, sagte ein Augenzeuge. »Sechs Flugbegleiter, vier kräftige Reisende aus Manchester, ein Polizist im Urlaub und mehrere andere Passagiere hatten Mühe, den Typen zu Boden zu ringen«, sagte der 28-jährige Gary Jackson.
»Das Ganze fing damit an, dass er erst eine und dann eine weitere Stewardess begrapschte und beleidigte«, sagte eine weitere Augenzeugin. Der Mann schleuderte dann eine Stewardess gegen eine Toilettentür und begann auf einen Notausstieg einzutreten.
Die Maschine mit 232 Menschen an Bord war am Samstag im mexikanischen Badeort Cancun nach Manchester gestartet. Sie wurde nach Florida in den Vereinigten Staaten umgeleitet, wo die Polizei den 33-jährigen Randalierer in Haft nahm.
Dem aus Polen stammenden Mann, der in der nordirischen Stadt Belfast lebt, droht nun eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren wegen mutwilliger Gefährdung von Menschenleben und des Luftverkehrs.

Artikel vom 18.01.2006