18.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Das könnte so passieren«

Neue Medizin-Krimi-Serie M.E.T.R.O.: Ursula Karven jagd weltweit Viren

ZDF, 19.25 Uhr: Böse Viren allüberall: Als »M.E.T.R.O. - Ein Team auf Leben und Tod« kämpfen von heute an in einer neuen Vorabendserie Tropenmediziner und Polizei in Hamburg gemeinsam gegen tödliche Bedrohungen der unsichtbaren Art.
Ursula Karven und Michael Roll als Viren-Jäger in »M.E.T.R.O.«. Im wahren Leben neigt die 41-jährige Hauptdarstellerin zur Hypochondrie. »Auf Flügen bin ich jetzt sehr hellhörig, wenn jemand hustet«, gesteht sie. »Am liebsten würde ich nur noch im Schutzanzug rumlaufen.« Foto: ZDF

Keine der üblichen Krankenhausserien, sondern »Keim & Crime« verspricht der Mainzer Sender. Auch wenn die ähnlich angelegte US-Produktion »Medical Investigation« (ProSieben) dem ZDF um wenige Tage zuvor kam - die Viren-Jagd ist neu in der hiesigen Serienlandschaft.
Ob Sars, Lassa oder Pocken - in jeder der nach dem heutigen 90-minütigen Pilotfilm »Krim-Kongo« zunächst zehn geplanten Folgen hat es die M.E.T.R.O. (Mobile Einsatzgruppe Tropenmedizin) mit einer verheerenden Krankheit zu tun. »Wir jagen den unsichtbaren Tod - hier in Hamburg und weltweit. Wenn wir ihn nicht finden, findet er uns«, sagt die engagierte Tropenärztin Katharina Hansen, die von Ursula Karven verkörpert wird, im Vorspann jeder Folge. Ihr zur Seite steht der bisweilen etwas hitzige Hauptkommissar Markus Witt. Ihn spielt Michael Roll. Unterstützt werden sie vom Leiter der Tropenklinik (Volker Lechtenbrink), einer Virologin (Stefanie Japp) sowie einem Computergenie (Oliver Clemens).
Einen echten Experten in Sachen Viren und Bakterien musste sich das Filmteam dabei gar nicht extra sichern. Hinrich Sudeck, leitender Oberarzt am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg, war schon an der Ideenfindung beteiligt. Die medizinischen Fälle »könnten so tatsächlich passieren«, betont der Sender. Auch Experte Sudeck bescheinigt der Serie »Realitätssinn«. »Bei der Bucharbeit führten notwendige Kürzungen und Vereinfachungen gelegentlich zu mancher kleinen Pirouette. Als Mediziner fragt man sich dann bisweilen: ÝGeht das noch?Ü und hat dann vielleicht ein bisschen Bauchweh«, meinte er. Aber es handle sich eben nicht um ein medizinisches Schulungsvideo.
An Dramatik und Action hat der Alltag des »M.E.T.R.O.«-Teams natürlich deutlich mehr zu bieten als die Arbeit im traditionsreichen Tropeninstitut. In der Folge »SARS« etwa reicht es den Drehbuchschreibern nicht, dass ein Patient mit der höchstansteckenden Krankheit eingeliefert wird - er befindet sich auch noch in einem Zeugenschutzprogramm, wird in der Klinik von einem Schwerverbrecher wiedererkannt und flieht. Ein dramatischer Wettlauf beginnt - zwischen Ärzten und Polizei sowie Verbrechern.

Artikel vom 18.01.2006