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Zur Sache

Tabus zu brechen gehört zum Ehrgeiz von Filmregisseuren. Dies ist dem taiwanesisch-amerikanischen Aufsteiger Ang Lee mit »Brokeback Mountain« über Homosexualität unter Cowboys gelungen. Der Streifen kratzt am amerikanischen Selbstverständnis. Konservative Kreise sind deshalb so erzürnt, weil Western immer den nationalen Mythos verkörperten, wonach der Cowboy ein ganzer Mann war und allen Widerständen trotzte. »Brokeback Mountain« aber hat wenig mit den Filmen von John Ford, Howard Hawks oder Howard Sturges gemein. Die meisten Amerikaner lieben die Helden vom alten Schlag wie John Wayne und Gary Cooper. Deshalb verärgert sie der Preisregen für »Brokeback Mountain« zutiefst. Dietmar Kemper

Artikel vom 18.01.2006