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»Er weiß, es geht auch um ihn«

Allgöwer dachte nie, dass sein Kumpel Klinsmann Bundestrainer wird

Für den Freund ein Pragmatiker: Nationalcoach Jürgen Klinsmann.

Stuttgart (dpa). Jürgen Klinsmann langjähriger Weggefährte Karl Allgöwer staunt immer noch über den Werdegang seines Freundes als Chefcoach der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. »Ich hätte nie gedacht, dass Jürgen Bundestrainer wird, weil er Pragmatiker ist«, sagte der frühere Bundesliga-Profi und Nationalspieler des VfB Stuttgart bei einer Podiumsdiskussion im WM-Globus in Stuttgart. »Wer pragmatisch veranlagt ist, tut sich schwer mit Spielern.« Ob sein früherer Vereinskollege langfristig für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) arbeite, hänge allein von der WM ab. »Er weiß, es geht auch um ihn«, sagte Allgöwer.
Der 49-Jährige, der Klinsmann seit dessen E-Jugendzeit kennt, verteidigte den Nationalcoach in der Diskussion um dessen Wohnsitz in Kalifornien. »Wenn er im Flieger sitzt, kann ihn keiner erreichen. Um seine Ziele erreichen zu können, muss er eigene Gedanken fassen können«, sagte Allgöwer. »Die dauernde Fliegerei ist aber sicher nicht ideal für ihn und für seinen Körper.«
Auch Fredi Bobic, der zusammen mit Klinsmann 1996 Europameister wurde, ist sich sicher, dass sich der Bundestrainer konsequent an seine Linie hält. »Er hat klare Vorstellungen. Die wird er so durchziehen, dass es einen Erfolg geben wird«, sagte der derzeit arbeitslose frühere Bundesliga-Profi (zuletzt Hertha BSC Berlin).

Artikel vom 18.01.2006