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Hartz IV ist ein Thema

Kicker-Arbeitslosenquote unter fünf Prozent


Stuttgart (dpa). Die Arbeitslosenquote im deutschen Profifußball liegt nach Einschätzung der Spielergewerkschaft der Vertragsfußballspieler (VdV) derzeit unter fünf Prozent. Dies sagte VdV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky. »Allerdings ist Hartz IV auch bei arbeitslosen Fußballprofis ein Thema - und es gibt schon jetzt einige, an denen dieser Kelch nicht vorbeigegangen ist.«
Dass Fußballer nach ein paar Jahren in der Bundesliga ausgesorgt hätten, sei immer noch ein Irrglaube. »Es gibt nur ganz wenige Topspieler, die in ihrer Karriere ein Vermögen anhäufen, das für den Rest ihres Lebens reicht«, sagte Baranowsky. »Die große Masse muss früher oder später arbeiten - die meisten sogar sofort.« Es gebe allerdings immer noch einige Spieler, die nicht an morgen denken. Dabei müsse man immer einen »Plan B« im Gepäck haben, da die Laufbahn mit einem Foul abrupt beendet sein könne.
Das Problembewusstsein, dass es wichtig sei, sich rechtzeitig auf die Karriere nach der Karriere vorzubereiten, sei gewachsen. »Eine Umfrage unter Spielern hat ergeben, dass 90 Prozent die Notwendigkeit sehen, sich weiterzubilden. Allerdings machen nur 20 Prozent tatsächlich etwas. Das ist immer noch eine große Diskrepanz«, meinte Baranowsky. Die VdV biete deshalb Möglichkeiten der Qualifizierung wie Fremdsprachen- oder Computerkurse.

Artikel vom 18.01.2006