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Aktion Mensch
fördert zwei
Bethel-Läden

CAP-Märkte erhalten 401 391 Euro

Bethel/Eckardtsheim (-er). Die Aktion Mensch fördert die Umwandlung der Bethel-Geschäfte Ophir und Tamar in CAP-Märkte. Fünf Jahre lang zahlt der Verein der Deutschen Behindertenhilfe insgesamt 401 391 Euro. Voraussetzung: die beiden Märkte werden als Integrationsbetriebe geführt, in denen der Anteil behinderter Mitarbeiter mindestens 40 Prozent ausmacht.

Die von Bodelschwinghschen Anstalten betreiben zwei kleine Supermärkte: Ophir ist mitten in Bethel am Grete-Reich-Weg/Ecke Bethelplatz zu finden; Tamar liegt an der Werkhofstraße im Ortsteil Eckardtsheim. Beide bieten eine ortsnahe Versorgung und haben auch einen Lieferservice, stehen aber auch im starken Konkurrenzkampf der Lebensmittelbranche. Die Einwerbung von öffentlichen Fördermitteln war bislang nicht erfolgreich. Die Zusage der Aktion Mensch wird deshalb in Bethel mit großer Freude gesehen.
Die Umwandlung der beiden Geschäfte erfolgt auf drei Ebenen. Zum Einen werden Integrationsfirmen gegründet. Dann muss der Mitarbeiterkreis so strukturiert werden, dass die 40-Prozent-Marke erreicht wird. Der Kreis der derzeit 20 Mitarbeiter wird nur teilweise übernommen. Kündigungen gibt es nicht. Und schließlich ist auch eine bauliche Umgestaltung (bei Tamar am Gebäude und an den Parkplätzen; bei Ophir im Laden) notwendig. Diese Umwandlung erfolgt bei laufendem Betrieb.
Bundesweit gibt es derzeit 31 CAP-Märkte. »CAP« steht für Handicap und soll - rote Schrift auf gelbem Grund - die Ausrichtung unterstreichen. Diese Märkte bieten gehandicapten Menschen eine Chance, einen Arbeitsplatz zu finden und richten zudem ihr Sortiment auf die Bedürfnisse von hilfebedürftigen Menschen aus.
Während Ophir und Tamar eine starke Ausrichtung auf Lebensmittel haben, sind andere Bethel-Geschäfte »Spezialisten«: beispielsweise die Spielkiste, die Spielzeug - auch zu therapeutischen Zwecken - anbietet. Oder der Dritte-Welt-Laden mit seinem Sortiment an fair gehandelten Waren. Der Hofladen am Quellenhofweg wird von pro Werk-Gesellschaft in Bethel betrieben und vermarktet überwiegend Produkte aus biologisch-dynamischem Anbau oder Produktion. Ein bereits bestehender Integrationsbetrieb ist das Kulturzentrum Neue Schmiede mitten in Bethel mit seiner Gastronomie.

Artikel vom 18.01.2006