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Zu lange Geld in
Kohle gesteckt

NRW beklagt »Forschungslücke«

Düsseldorf (dpa). Nordrhein-Westfalen hat im Bundesvergleich eine beträchtliche Forschungslücke.
NRW-Zukunftsminister Andreas Pinkwart (FDP).

Wenn der Rückstand nicht aufgeholt werden kann, wird ein weiterer Verlust an Wohlstand, Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit die Folge sein. Das geht aus einer gestern in Düsseldorf vorgestellten Studie des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsforschungsinstituts hervor. Hauptursachen des Defizits: NRW hat zu lange in die Steinkohle investiert und die Großunternehmen im Land forschen zu wenig. Obwohl das Land in den vergangenen Jahren die dichteste Hochschullandschaft Europas aufgebaut habe, sei es nicht gelungen, diesen Vorteil für einen erfolgreichen Strukturwandel - weg von der Kohle hin zu neuen Technologien - zu nutzen, stellte Prof. Christoph Schmidt fest. »Nordrhein-Westfalen hat es nicht geschafft, wegbrechende durch neue Strukturen zu ersetzen.«
Die Investitionen in Forschung und Entwicklung lagen 2003 in NRW mit 1,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 2,6 Prozent und weit hinter Baden-Württemberg (4 Prozent) und Bayern (3 Prozent).
Zukunftsminister Andreas Pinkwart (FDP) kündigte an, Haushaltsmittel für Forschung und Entwicklung »weniger mit der Gießkanne« einzusetzen, um Stärken zu stärken. NRW verfüge zwar über die dichteste Hochschullandschaft Europas - »aber leider noch nicht die beste«. Die frei verfügbaren Mittel für Forschung und Entwicklung sollen 2006 um 1,3 Prozent auf 484 Millionen Euro erhöht werden.

Artikel vom 18.01.2006