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Harte Vorwürfe nach Abschiebung


Rietberg (WB/mobl). Die Erstürmung eines Asylbewerberheimes in Rietberg (Kreis Gütersloh) und die Abschiebung einer fünfköpfigen Familie nach Georgien hat der Ausländerbehörde des Kreises Ärger mit der Flüchtlingshilfe eingebracht. Die Vorsitzende der Flüchtlingshilfe Lippe, Irmingard Heine, wirft dem Kreis vor, die Familie abgeschoben zu haben, obwohl mehrere ärztliche Gutachten vorgelegen hätten, die bescheinigt hätten, dass die Familie nicht reisefähig sei. Heine hatte die Familie Davrishev jahrelang betreut. Ein Sondereinsatzkommando war am Samstag in das Asylbewerberheim gekommen, in dem die Familie seit Jahren lebte. Laut Heine gingen die Beamten gewalttätig vor und sollen die Mutter unter anderem gezwungen haben, gegen ihren Willen Tabletten einzunehmen. Carola Adenauer, Pressesprecherin des Kreises Gütersloh, bestreitet das: »Uns wird häufig eine rigorose Gangart in diesen Angelegenheiten vorgeworfen. Rechtlich war die Abschiebung aber korrekt, und es wurde auch keine Gewalt angewendet. Zudem haben Ärzte und auch der Flughafenseelsorger in Frankfurt bestätigt, dass die Familie sehr wohl reisefähig war.«

Artikel vom 17.01.2006