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Post weg - der Briefkasten auch

Keine Chancen für eine neue Box in unmittelbarer Nachbarschaft


Brackwede (ho). Das Postgebäude an der Ecke Stadtring/Germanenstraße ist verschwunden - und der davor stehende Briefkasten auch. Das bedauern viele, zumeist ältere Anwohner. Seit Jahrzehnten haben sie die gelbe Box genutzt, nun müssen sie weitere Wege in Kauf nehmen. Eine von den Postkundinnen, die »gleich gegenüber« wohnt, ist Annemarie Riedl (86). Die alte Dame trauert um den fehlenden Briefkasten. »Meine Verwandtschaft, Bekannte und Freunde wohnen im gesamten Bundesgebiet. Wir haben immer regen Briefkontakt.«
Und nachdem der Postkasten im Zuge der Abrissarbeiten entfernt wurde, hofft sie, wie viele andere in dem Einzugsgebiet auch, dass die Post einen neuen Kasten installiert. Die Seniorin hat gleich einen Vorschlag, wo der stehen könnte: »Unter dem Dach des Brackweder Rathauspavillons.«
Das aber will die Post nicht. Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz, der sich im Vorhinein schon einmal um einen neuen Postbriefkasten bemüht hatte, erhielt einen abschlägigen Bescheid von dem Unternehmen. »Da ist kein Platz zum Halten für die Postfahrer, die die Kästen pünktlich leeren müssen und keine Zeit haben.« Zudem werde sich die Verkehrssituation nach Fertigstellung des auf dem Grundstück der alten Post errichteten »áLidl«-Marktes durch die geplante Parkplatz-Ausfahrt verschärfen.
Die Post habe ihm versichert, so Siegfried Kienitz, dass alle Kriterien für den Standort von Briefkästen eingehalten würden. »Keiner ist mehr als 350 Meter vom anderen entfernt.« Anstelle des abgebauten Kastens sind die nächsten erreichbaren Briefkästen am »Roten Amt«, an der »áTreppenstraße«, bei »Papier Bröker«, an der Poststelle Hauptstraße und am neuen Briefverteilzentrum.

Artikel vom 17.01.2006