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Bleibt »Christoph 13« in Brackwede?

Luftaufsichtsrechtliches Verfahren für Standort »Rosenhöhe« noch nicht abgeschlossen

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Fotos)
Brackwede (WB). Die Finanzen sind nicht das Problem bei der längst überfälligen Renovierung oder gar dem Neubau der Aufenthalts- und Sozialräume für das fliegende Personal des Rettungshubschraubers »Christoph 13« an der Rosenhöhe in Brackwede (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Hinter den noch nicht begonnenen Arbeiten stecke vielmehr ein Thema »von einiger Brisanz«, erklärte Dr. Bernd Brunemeier, SPD-Fraktionschef in der Brackweder Bezirksvertretung, gestern auf Anfrage.

Planung und Realisierung sind deshalb ins Stocken geraten, weil zunächst die Voraussetzungen für den Fortbestand der Luftrettungsstation an genau dieser Stelle überprüft werden müssen. »Das heißt auf keinen Fall, dass der Standort von ÝChristoph 13Ü in Bielefeld als Teil des Luftrettungssystems gefährdet ist«, kommt Ralf Collatz vom ADAC Ostwestfalen-Lippe allen Spekulationen zuvor. »Allein schon die großen Einsatzzahlen unterstreichen die Wichtigkeit des Standortes Bielefeld.«
Neue Bestimmungen und nach europäischem Recht geänderte Vorschriften für Landeplätze machen ein luftaufsichtsrechtliches Verfahren notwendig. Und das ist zurzeit bei der zuständigen Luftaufsichtsbehörde beim Regierungspräsidenten in Münster in Gang. Über den Stand und den Fortgang dieses Verfahrens will die Brackweder SPD-Fraktion nun Genaueres wissen, hat deshalb einen Antrag in die Bezirksvertreter-Sitzung eingebracht.
»Ohne die Genehmigung des Regierungspräsidenten in Münster kann nicht renoviert oder gebaut werden«, sagt Dr. Bernd Brunemeier und hat dafür auch ein gewisses Verständnis. »Schließlich handelt es sich bei diesen Renovierungs- oder Umbaumaßnahmen um eine Investition in beträchtlicher Höhe.«
Die Besatzungen von »Christoph 13« an der Rosenhöhe, Notarzt (gestellt von den Städtischen Kliniken) , Rettungsassistent (von der Berufsfeuerwehr) und Pilot (Geschwader Nord der Bundespolizei in Gifhorn) beklagen seit Jahren den maroden Zustand ihres Unterkunftsgebäudes, das längst nicht mehr modernen Gegebenheiten und teilweise auch nicht gesetzlichen Vorschriften entspricht.
Deshalb wollen die Kommunalpolitiker nun wissen, ob für den Standort unterhalb des Klinikums Rosenhöhe »alles im grünen Bereich ist und wann mit der Renovierung begonnen werden kann«. Oder ob für die Rettungsflieger möglicherweise gar ein anderer Standort in Bielefeld in Betracht kommt.
Zur Beantwortung dieser Fragen sieht sich der zuständige Beigeordnete Dr. Albrecht Peter Pohle zurzeit noch nicht in der Lage. »Wir wissen von neuen Richtlinien, kennen sie aber nicht«, ließ er auf Anfrage dieser Zeitung über sein Büro mitteilen. Auskunft könne es voraussichtlich erst in der Februar-Sitzung der Brackweder Bezirksvertretung geben.

Artikel vom 17.01.2006