17.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mit der »Alex« ums Kap Hoorn

Erstmals seit 60 Jahren deutscher Großsegler auf gefährlicher Passage


Bremerhaven (dpa). Erstmals seit mehr als 60 Jahren hat nach Angaben der Deutschen Stiftung Sail Training (DSST) ein deutscher Großsegler Kap Hoorn an der Südspitze Amerikas umrundet. Das in Bremerhaven beheimatete Segelschulschiff »Alexander von Humboldt« passierte gestern morgen die berüchtigte Landmarke, teilte die DSST mit. Die 63 Meter lange Bark befindet sich zu ihrem 100. Geburtstag auf einem 20 000 Meilen langen Jubiläumstörn. Das Kap Hoorn gilt als eine der gefährlichsten Schiffspassagen der Weltmeere.

Bei Windgeschwindigkeiten um 50 Kilometer pro Stunde und hohen Wellen erreichte die »Alex« Kap Hoorn. »Haben heute Morgen nach vielem Kreuzen, Flauten und plötzlich einfallenden Böen das Kap passiert«, informierte Kapitän Klaus Ricke die DSST-Zentrale in Bremerhaven per SMS über das Ereignis.
Nach Angaben des Vereins hat seit dem Zweiten Weltkrieg kein großes Segelschiff unter deutscher Flagge mehr die Südspitze Amerikas umrundet. Rund um das Kap herrschen normalerweise orkanartige Stürme und meterhohe Wellen. Während der Zeit der Handelsschifffahrt unter Segeln gingen dort zahlreiche Frachtschiffe verloren. Die Passage gilt deswegen als größte Herausforderung für Segelschiffsbesatzungen.
In der südlichsten Stadt Argentiniens, Ushuaia, wechselt die 60- köpfige Besatzung der »Alexander von Humboldt« gegen eine neue Crew.
Auf dem Rückweg nach Deutschland soll die Bark das Kap ein zweites Mal umrunden. Sie fährt seit 1986 als Segelschulschiff für den Verein DSST, der sich der Jugendarbeit widmet.

Artikel vom 17.01.2006