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»Schlachten und verzehren«


Frankfurt (dpa). Der »Kannibale von Rotenburg« hat in einem erneuten Geständnis klare Linien zu seiner Verteidigung gezogen. Vor dem Frankfurter Landgericht bestritt der 44 Jahre alte Armin Meiwes gestern jede Tötungsabsicht bei seiner Tat im März 2001.
Er habe hinterher keine sexuelle Befriedigung aus seiner Bluttat gezogen. Seine Fantasie habe sich ausschließlich auf das Schlachten und Verzehren eines Menschen gerichtet, nicht aufs Töten. Er habe den Ingenieur Bernd B. bereits für tot gehalten, als er ihm mit einem Messer in den Hals gestochen habe, erklärte Meiwes. Erst zwei Tage später habe er auf dem Dokumentationsvideo gesehen, dass der Ingenieur zu diesem Zeitpunkt noch flach atmete.
Der Computertechniker muss sich zum zweiten Mal wegen Mordes verantworten, nachdem der Bundesgerichtshof das erste Urteil des Landgerichts Kassel zu achteinhalb Jahren Haft wegen Totschlags aufgehoben und einen neuen Prozess angeordnet hatte.

Artikel vom 17.01.2006