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EM als Test
für Olympia

Medaillenkandidaten

Lyon (dpa). Die Europameisterschaft dient als Generalprobe für Olympia: Erstmals seit Jahren tritt die Deutsche Eislauf-Union (DEU) bei der EM von heute bis Sonntag mit zwei Medaillenkandidaten an.

Die Chemnitzer Aljona Sawtschenko/Robin Szolkowy wollen in die Phalanx der russischen Paarläufer einbrechen und Stefan Lindemann seine Bronzemedaille verteidigen. »Wir können uns berechtigte Hoffnungen auf Podestplätze machen«, sagt DEU-Präsident Reinhard Mirmseker. »Besonders unser Paar ist aussichtsreich, so wie es sich in dieser Saison bisher präsentiert hat.« Mit Startnummer zwölf erwischten die Chemnitzer zudem eine gute Auslosung und können heute in der letzten Gruppe starten.
In der Grand-Prix-Serie haben die gerade eingedeutsche Ukrainerin und ihr sächsischer Partner richtig aufgetrumpft: Ein Sieg, ein zweiter Platz und der dritte Rang im Finale sprechen für sich. Möglich ist sogar Silber, denn nach den unerreichbaren Weltmeistern Tatjana Totmianina/Maxim Marinin haben Sawtschenko/Szolkowy alle Konkurrenten aus Europa geschlagen. »Aljona und Robin haben mehr Potenzial, das haben die Preisrichter erkannt«, bekräftigte Trainer Ingo Steuer. 1993 sicherte sich der Ex-Weltmeister mit Mandy Wötzel Silber und trug zum letzten doppelten Medaillengewinn bei einer EM bei. Marina Kielmann holte Bronze.
Ob Lindemann aber nach WM-Bronze 2004 und EM-Bronze 2005 erneut aufs Treppchen laufen kann, ist fraglich. Ein verpasstes Grand-Prix-Finale und eine schlechte Leistung bei den deutschen Meisterschaften konnten den Erfurter nicht zufrieden stellen: »Wir haben das Training noch einmal angezogen, nun ist es an mir, das umzusetzen.« Auch Mirmseker sieht die Schwierigkeiten eines anstrengenden Winters auf dem Eis: »Unbewusst ist in den Köpfen der Sportler, sich erst später in Form zu bringen.«

Artikel vom 17.01.2006