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Vogelgrippe: Deutschland gerüstet

Bärbel Höhn fordert die Türkei zur Annahme von Hilfe auf

Mit Schutzhandschuhen durchsuchen Zollbeamte gestern am Frankfurter Flughafen das Gepäck einer Frau, die aus der Türkei angekommen war.
Berlin (Reuters). Die Vorsitzende des Agrarausschusses des Bundestages, Bärbel Höhn, hat die Türkei indirekt zur Annahme deutscher Hilfe bei der Bekämpfung der Vogelgrippe aufgefordert. Mehrere Bundesländer hätten dem Land Unterstützung angeboten, sagte die Grünen-Politikerin gestern. Ziel müsse sein, das Virus so schnell wie möglich einzudämmen. Die Bundesländer, die Erfahrung bei der Bekämpfung der Geflügelpest hätten, hätten das notwendige Wissen zur schnellen Eingrenzung der Seuche.
Das Bundesgesundheitsministerium versicherte, Deutschland sei für einen eventuellen Ausbruch der Seuche gut gerüstet. Die Türkei bestätigte den vierten Todesfall durch die Seuche. Auch in Indonesien erlag ein 13-jähriges Mädchen dem gefährlichen H5N1-Erreger.
Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul kündigte an, Deutschland werde den stark betroffenen Ländern Indonesien und Vietnam acht Millionen Euro für den Kampf gegen die Vogelgrippe zur Verfügung stellen.
Höhn betonte, je länger das Virus in der Türkei sei, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, dass es doch jemand nach Deutschland bringe. In der Türkei seien bei der Eindämmung der Vogelgrippe Fehler gemacht worden. Höhn sieht auch Beratungsbedarf über die Abwehrmaßnahmen in Deutschland.
Weltweit sind bisher 150 Menschen am H5N1-Virus erkrankt, etwa 80 sind daran gestorben.

Artikel vom 17.01.2006