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Traditionell gut

Handwerk ist (auch) Hightech

Von Elmar M. Barella
Das Handwerk gehört zu den wichtigsten Ausbildern der deutschen Volkswirtschaft. Knapp 40 Prozent aller Azubis erlernen hier ihren Beruf. Mit einer Ausbildungsquote von mehr als zehn Prozent liegt das Handwerk weit vor allen Wirtschaftsbereichen.
Elmar M. Barella, der Autor dieses Beitrags, ist Geschäftsführer Berufsbildung der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld.
Computer, Hightech-Arbeitsplätze, Qualitätsmanagement, moderne Marketing-Modelle, IT-Technologien - das alles gibt's auch im Handwerk. Arbeitsmethoden und -geräte müssen auf dem neuesten Stand sein. Wie sonst sollen beispielsweise Autos mit elektronischen Steuersystemen und Ausstattungen wie Klimaanlage und Airbag gewartet werden? Oder wie soll die Feinarbeit eines Hörgeräteakustikers möglich sein? Energiesparende Heizungen kombiniert mit Solaranlagen sind ohne modernste Meß- und Regeltechnik undenkbar. Und auch das Internet erfordert neben Computern handwerkliche Leistungen, denn Daten kommen nicht von selbst aus der Steckdose. Auch in so traditionell anmutenden Berufen wie dem des Feinwerkmechanikers läuft ohne den Einsatz CNC-gesteuerter Maschinen schon lange nichts mehr.
Und nicht nur in den Handwerksbetrieben der Elektro- und Metallbranche hat die technologische Entwicklung gegriffen: Bei den Gesundheitsgewerben ist Präzision und technologisches Know-how genauso gefragt wie in den Nahrungsmittelhandwerken.
Ob Mobilität, Gesundheit oder der Weg unserer Gesellschaft in das Kommunikationszeitalter, überall ist das Handwerk gefordert. Und da die Maschinen und Geräte, die dazu gebraucht werden, auch wieder installiert und gewartet werden müssen, gibt es für qualifizierte Handwerker keine Zukunftssorgen.
Handwerk definiert sich über die Qualität der angebotenen Dienstleistungen und Produkte. Ohne qualifizierte Fachkräfte läuft da gar nichts. Berufsausbildung hat daher im Handwerk einen hohen Stellenwert. Fast 13 000 junge Menschen absolvieren zur Zeit im Bezirk der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld in fast 100 handwerklichen Ausbildungsberufen eine Lehre. Neugierig auf eine berufliche Perspektive mit Zukunft im Handwerk? Weitere Informationen sind unter www.handwerk-owl.de. erhältlich.

Artikel vom 11.02.2006